EU-Mittag: Gut behauptet – Übernahmen im Blick

Auch die freundliche Entwicklung der Börsen in Asien habe den Markt gestützt. Der EuroSTOXX 50 legte am Mittag 0,15 Prozent auf 4.097,49 Punkte zu. Bisher schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.087 und 4.115 Zählern in einer im Vergleich zur Vorwoche engen Spanne. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,10 Prozent auf 3.678,92 Zähler. Der Euronext 100 stieg um 0,17 Prozent auf 967,86 Punkte. Der französische Leitindex CAC 40 gab in Paris gegen den positiven Trend 0,02 Prozent auf 5.536,75 Zähler ab. Der Londoner FTSE-100-Index kletterte um 0,19 Prozent auf 6.257,00 Punkte.


Topthema in Europa sind Übernahmen und Teilverkäufe von Unternehmen: Aktien von Akzo Nobel sprangen um 15,71 Prozent auf 53,70 Euro nach oben, nachdem der niederländische Chemie- und Pharmakonzern seine Pharmasparte Organon an Schering-Plough verkaufen will. Der US-Pharmakonzern biete elf Milliarden Euro in bar, teilte Akzo Nobel mit. Der bislang geplante Börsengang der Tochter wurde daher abgesagt. Der erwartete Erlös sei deutlich höher als am Markt bisher erwartet, sagten Händler. Rabo Securities stufte Akzo-Aktien daraufhin von «Hold» auf «Buy» hoch.


Die Nachricht trieb unterdessen in London die Papiere von Imperial Chemical Industries (ICI) um 6,62 Prozent auf 495,00 Pence nach oben. Händler verwiesen auf Spekulationen auf eine mögliche Offerte von AkzoNobel. Es sei bereits zuvor immer wieder auf ein Interesse der Niederländer gesetzt worden und mit dem Verkauf Pharmasparte Organon an Schering-Plough flamme diese Spekulation wieder auf. Ebenfalls in London verteuerten sich Smith Nephew (SN) um 3,09 Prozent auf 634,50 Pence.


Alliance Boots bauten unterdessen ihre sprunghaften Kursgewinne vom Freitag weiter aus und legten an der «Footsie»-Spitze 7,53 Prozent auf 1.000,00 Pence zu. Der Verwaltungsrat des Pharmagrosshändlers will am heutigen Montag oder am Dienstag die knapp zehn Milliarden Pfund hohe Übernahmeofferte durch KKR beraten. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, wie das Gremium das Gebot einstufe, sagte ein Unternehmenssprecher am Sonntag. Dresdner Kleinwort erhöhte die Aktien am Morgen von «Sell» auf «Hold».


Papiere von Smith Nephew legten 3,01 Prozent auf 634,00 Pence zu. Das britische Medizintechnikunternehmen hat das Schweizer Unternehmen Plus Orthopedics gekauft. Der Kaufpreis liege bei 889 Millionen US-Dollar in bar, inklusive der Übernahme von Verbindlichkeiten.


Philips-Titel stiegen um 1,31 Prozent auf 28,62 Euro zu. Der Elektronikkonzern verkauft 887 Millionen Aktien aus seiner Beteiligung an dem taiwanischen Halbleiterhersteller TSMC an langfristig orientierte Investoren in Taiwan. Durch die Transaktion erlöse Philips rund 1,3 Milliarden Euro – im ersten Quartal resultiert daraus laut Philips ein steuerfreier Gewinn von rund 725 Millionen Euro.


Swisscom-Aktien fielen am SMI-Ende um 3,54 Prozent auf 442,50 Franken. Der Schweizer Telekomkonzern will den italienischen Festnetzanbieter Fastweb übernehmen. Der Gesamtkaufpreis belaufe sich auf 3,7 Milliarden Euro oder 47 Euro je Fastweb-Aktie. (awp/mc/gh)

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