EU-Mittag: Im Plus nach sehr guten Vorgaben doch Unsicherheit bleibt

In den USA war der Leitindex Dow Jones mit fester Tendenz ins Wochenende gegangen und hatte seine Gewinn nach Handelsschluss in Europa noch deutlich ausgebaut. In Japan stieg der Nikkei 225 am Morgen um drei Prozent. Händlern zufolge blieb jedoch ein gewisse Unsicherheit über die weitere Entwicklung am Kreditmarkt bestehen, so dass frühe Kursgewinne bei vielen europäischen Werten bis zum Mittag etwas abschmolzen. Am Nachmittag dürften die US-Frühindikatoren sowie der Chicago Fed Index den Märkten neue Impulse geben.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann bis zum Mittag noch 0,50 Prozent auf 4.177,88 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,47 Prozent auf 3.659,88 Zähler. Der Euronext 100 gewann 1,05 Prozent auf 962,24 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,89 Prozent auf 5.414,10 Punkte hoch. Der FTSE 100 stieg um 0,50 Prozent auf 6.094,60 Zähler.

Finanzwerte setzten ihren bereits am Ende der vergangenen Woche eingeleiteten Erholungskurs fort. Stützend wirkte ein Studie von Lehman Brothers, in der der weltweite Bankensektor von «Underweight» auf «Overweight» hochgesetzt wurde. In Frankreich gewannen BNP Paribas 0,91 Prozent auf 78,91 Euro, UniCredit legten 1,05 Prozent auf 6,18 Euro zu. ABN Amro Holding stiegen um 1,13 Prozent auf 33,96 Euro. HSBC dagegen verloren 1,00 Prozent auf 893,00 Pfund. Die britische Bank will die Mehrheit an der Korea Exchange Bank übernehmen.

Bewegung gab es auch bei den Börsenbetreibern. So will sich die NASDAQ von der Beteiligung an der Londoner Börse LSE trennen. JP Morgan und UBS sind beauftragt worden, die Möglichkeiten auszuloten, wie die Amerikaner mitteilten. Sie besitzen rund 31 Prozent an der London Stock Exchange und sind der Ansicht, dass der derzeitige Aktienkurs nicht den wirklichen Wert der Beteiligung widerspiegele. LSE-Aktien gewannen 2,20 Prozent auf 1.298 Pfund. Aktien vom Stockholmer Börsenbetreiber OMX legten 2,16 Prozent auf 237,00 Kronen zu – auch wenn Chairman Urban Bäckström die Übernahmeofferte der Börse Dubai als feindlich einstuft.

Die in London stark gewichteten Minenwerte gehörten nach jüngsten Verlusten in Reaktion auf rückläufige Metallpreise ebenfalls zu den grössten Gewinnern. So gewannen Kazakhmys an der «Footsie»-Spitze 4,98 Prozent auf 1.180 Pence. Antofagasta gewannen 3,80 Prozent auf 669,00 Pence. Lonmin legten um 2,52 Prozent auf 3.049 Pence zu.

Alitalia legten um 2,31 Prozent auf 0,8195 Euro zu. Die Fluggesellschaft Air France-KLM will nach einem Pressebericht bei dem angeschlagenen Wettbewerber einsteigen. Denkbar sei eine Offerte für 29 bis 39 Prozent der italienischen Airline, berichtete die Zeitung «Finanza & Mercati» am Wochenende. Dabei wolle Air France-KLM mit einem Finanzinvestor kooperieren, der auf die Sanierung von Unternehmen spezialisiert sei. Die Aktien der französischen Fluggesellschaft stiegen um 1,02 Prozent auf 27,80 Euro.

Danone legten um 0,30 Prozent auf 53,82 Euro zu. Der französische Lebensmittelkonzern hat sein offizielles Übernahmeangebot für den niederländischen Babykost-Hersteller Numico vorgelegt. Danone wolle mindestens 66,67 Prozent der ausstehenden Numico-Aktien, teilte der Konzern mit. Dem Konzern gehören bereits 29,54 Prozent des Milupa-Herstellers. Für die restlichen Anteile bietet Danone 55 Euro je Aktie. Zudem will Danone Numico von der Börse nehmen. Numico-Titel gewannen 0,83 Prozent auf 53,69 Euro. (awp/mc/th)

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