EU-Mittag: Knapp behauptet – Bankentitel schwach – US-Daten im Blick

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab bis zum Mittag um 0,31 Prozent auf 4.253,73 Zähler nach. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,43 Prozent auf 3.824,59 Punkte. Der Euronext 100 fiel 0,14 Prozent auf 993,56 Zähler. Der französische CAC 40 sank um 0,12 Prozent auf 5.718,81 Punkte. In London ging es für den Leitindex FTSE 100 um 0,25 Prozent auf 6.405,30 Punkte nach unten.


Die Aktie von BNP Paribas gab um 3,28 Prozent auf 84,15 Euro nach. Die französische Grossbank hat zwar nach einem stärker als erwartet ausgefallenen Gewinnanstieg im vergangenen Jahr die Dividende um ein Fünftel erhöht. Händler kritisierten allerdings die Qualität der Zahlen. «Die Zahlen sind zwar gut, aber die Qualität der Ergebnisse enttäuscht», hiess es von ABN Amro. Der Bereich Corporate und Investment Banking (CIB) habe zwar eine starke Entwicklung gezeigt. Das französische Privatkundengeschäft sei dagegen sehr schwach gewesen. Cheuvreux stufte das Papier, das bisher auf der «Selected List» gestanden hatte, auf «Outperform» ab. Im Sog der Zahlen verloren die Titel des heimischen Konkurrenten Credit Agricole 3,14 Prozent auf 32,08 Euro. Auch Societe Generale fielen um 1,97 Prozent auf 134,60 Euro.


Danone-Titel stiegen indes um 4,66 Prozent auf 125,80 Euro. Der französische Lebensmittelhersteller erwartet im laufenden Jahr weitere Zuwächse. 2006 legte die Gruppe operativ um ein Zehntel zu und steigerte den Umsatz fast ebenso deutlich. Die Ergebnisse lagen zwar etwas unter den Analystenerwartungen, übertrafen aber die selbst gesteckten Prognosen des Unternehmens.


LVMH-Aktien legten nach Zahlen und Ausblick um 4,65 Prozent auf 86,70 Euro zu. Der französische Luxusgüterhersteller hat seinen Überschuss im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 1,879 Milliarden Euro gesteigert. Gleichzeitig sei der Umsatz um 10 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Gesellschaft mit. Für das Gesamtjahr erwartet LVMH ein «deutliches Wachstum» beim Ergebnis und sieht sich nach eigener Aussage in der Lage, seine Gewinne in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln. Cheuvreux erhöhte die Einstufung von «Outperform» auf «Selected List». JP Morgan hob das Kursziel von 94 auf 102 Euro an.


In Paris verteuerten sich Michelin-Titel an der Indexspitze um 5,67 Prozent auf 79,20 Euro und notierten damit auf einem Rekordhoch. Der französische Reifenhersteller blickt optimistisch auf das laufende Jahr. Für 2007 werden kräftige Umsatz- und Renditesteigerungen erwartet. 2006 sei der Umsatz um 5,1 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro gestiegen, teilte Michelin mit. Der Überschuss sei wegen hoher einmaliger Umstrukturierungskosten um mehr als ein Drittel auf 573 Millionen Euro gefallen. Michelin will die Dividende um 7,4 Prozent auf 1,45 Euro je Aktie erhöhen.


In London verteuerte sich das Papier von Diageo um 2,64 Prozent auf 1.048,00 Pence und erreichte damit ebenfalls einen Rekordstand. Der Spirituosenkonzern hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres Umsatz und Gewinn gesteigert und seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2006/07 leicht angehoben. Vor allem in Nordamerika haben sich die Geschäftszahlen nach Unternehmensangaben stark entwickelt. Deshalb erhöhte Diageo die Prognose für das organische Wachstum des operativen Ergebnisses im Ende Juni auslaufenden Geschäftsjahr von 7 auf 8 Prozent. Analysten begrüssten die Zahlen. (awp/mc/gh)

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