EU-Mittag: Knapp behauptet – Erneut Sorgen um Subprime-Krise

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor bis zum Mittag 0,21 Prozent auf 4.273,53 Punkte. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,41 Prozent auf 3.645,02 Punkte. Der Pariser CAC 40 gab 0,01 Prozent auf 5.523,13 Zähler ab. In London verlor der Leitindex FTSE 100 0,50 Prozent auf 6.259,70 Punkte. Der Euronext 100 gab 0,07 Prozent auf 979,11 Zähler ab.


Aktien der Swiss Re gerieten in Zürich unter Druck und verloren 6,36 Prozent auf 91,35 Franken. Der Rückversicherer hat zwei Engagements in «Credit Default Swaps» über 1,2 Milliarden Franken im Zusammenhang mit dem Subprime-Markt abgeschrieben. Daraus resultiere ein Verlust nach Steuern in Höhe von 981 Millionen Franken. Ein Züricher Händler sagte, den Markt habe die Nachricht als «wahrer Schock» getroffen. Ein anderer Börsianer gab sich zuversichtlicher: Das Ausmass der Abschreibungen sei überraschend hoch, aber für den Rückversicherer gut zu verkraften.


Richemont-Aktien legten dagegen um 5,48 Prozent auf 77,00 Franken zu. Die Titel profitieren mit etwas Verspätung auf die am Freitag vorgelegten Halbjahreszahlen. Auch die Ankündigung Richemonts, das Unternehmen denke über eine Abtrennung des Luxusgütergeschäfts nach, stiess auf Interesse. Die Investoren reagieren mit Käufen, die Analysten von Goldman Sachs, JP Morgan und UBS mit positiven Kommentaren.


In London rutschten die Aktien der wegen der Kreditkrise in Bedrängnis geratene Hypothekenbank Northern Rock um 16,29 Prozent auf 111 Pence ab. Mögliche Käufer wollen das Unternehmen nur mit einem deutlichen Abschlag auf den Börsenkurs übernehmen. Die eingegangenen Gebote bewerteten Northern Rock mit «deutlich weniger» als der Ende der vergangenen Woche erreichten Marktkapitalisierung von 559 Millionen Pfund (784 Millionen Euro).


Aktien von SABMiller verloren 1,04 Prozent auf 1.330 Pence. Der britische Braukonzern will seinen niederländischen Branchenkollegen Grolsch für 48,25 Euro je Anteilschein in bar übernehmen. Unter Hinzurechnung eines zu schaffenden Arbeitnehmerfonds hat das Angebot ein Volumen von etwa 824 Millionen Euro. Das Management und der Aufsichtsrat von Grolsch unterstützen das Übernahmeangebot. Grolsch schossen um 75,84 Prozent auf 47,30 Euro in die Höhe.


In Paris gaben die Aktien von Credit Agricole 2,84 Prozent auf 22,59 Euro ab. Die französische Grossbank hat ihren Anteil an der spanischen Bankinter um 14,99 Prozent erhöht. Wie das französische Geldinstitut mitteilte, lag der Preis für den Anteil bei 809 Millionen Euro. Bankinter legten um 0,58 Prozent auf 12,12 Euro zu. (awp/mc/gh)

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