EU-Mittag: Kursverluste ausgeweitet – Bankentitel unter Druck

Zusätzlich dämpfte eine Sektorstudie der Citigroup die Stimmung der Anleger. Darin waren die Kursziele für 33 europäische Bankenwerte gesenkt worden. Börsianer verwiesen ausserdem auf Aussagen von Ex-US-Notenbankchef Alan Greenspan. Das gesamte Ausmass der Krise am US-Hypotheken und und Immobilienmarkt wird nach Ansicht noch eine ganze Weile ungewiss bleiben, sagte Greenspan dem US-Fernsehsender CBS.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 1,32 Prozent auf 4.165,51 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 1,68 Prozent auf 3.660,78 Zähler. Der Euronext 100 büsste 1,51 Prozent auf 974,67 Punkte ein. In Paris sank der CAC 40 um 1,89 Prozent auf 5.434,18 Punkte. Der FTSE 100 gab um 1,89 Prozent auf 6.170,40 Zähler nach.


Die Liste der Verlierer führten Bankenwerte mittlerer und grösserer Banken an. Die Citigroup hat in einer Branchenstudie die durchschnittlichen Gewinnprognosen in dem Sektor reduziert. BNP Paribas , deren Kursziel auf 90 Euro gesenkt wurde, verbilligten sich um 3,62 Prozent auf 71,05 Euro. Societe Generale gaben nach einer Reduzierung des Kursziels 2,89 Prozent auf 110,22 Euro ab. UniCredit verloren 2,27 Prozent auf 5,6800 Euro. Die Aktien der spanischen Bankinter gaben 5,76 Prozent auf 9,66 Euro ab. Auch Titel von Credit Agricole , Julius Bär Holding und Credit Suisse Group gerieten unter Druck.


Aktien mittelgrosse Banken wie Alliance & Leicester und Bradford & Bingley wurden nicht von den Analysten ausgelassen und gehörten in der Folge zu den schwächsten Werten im FTSE 100. Auch nicht in der Studie genannte Banken verbuchten Kursverluste. Allied Irish Banks (AIB) verloren am Ende des europäischen Leitindex 6,03 Prozent auf 16,21 Euro.


Die Titel von Northern Rock brachen weiter ein und gaben zuletzt 31,11 Prozent auf 301,75 Pence ab. Mehrere Analysehäuser, darunter Citigroup, Lehman Brothers und Merrill Lynch haben das Kursziel für die Aktien deutlich gesenkt. Derzeit scheine es nur die Möglichkeiten der Einstellung des Geschäftes oder des Verkaufes der Bank zu geben, schrieb Lehman-Brothers-Analyst Robert Law in einer aktuellen Studie. Ein möglicher Kaufpreis werde bei maximal 400 Pence je Aktie gesehen. Die Zukunft auf Stand-alone-Basis sei sehr unsicher und könnte die Bewertung des Titels auf bis zu 305 Pence sinken lassen.


Positiv wirkten sich zum Wochenbeginn hingegen Übernahmenachrichten aus. Nokia-Aktien gewannen an der Spitze des europäischen Leitindex 0,82 Prozent auf 24,53 Euro. Der finnische Hersteller will mit der Übernahme des Werbedienstleisters Enpocket seine Position auf dem schnell wachsenden Markt für mobile Werbung ausbauen. HSBC hobt den Titel ausserdem von «Neutral» auf «Overweight».


Aktien von Resolution stiegen nach einem Bericht über ein Übernahmeangebot von Swiss Re und Hugh Osmond’s Pearl um 0,55 Prozent auf 640,50 Pence. Das könnte das Ende der Übernahmegespräche von Friends Provident’s mit Resolution bedeuten, sagten Händler. Dessen Titel gaben 0,90 Prozent auf 165,20 Pence ab.


Auftrieb erhielten auch die Papiere von Reed Elsevier, nachdem die Citigroup den Titel von «Hold» auf «Buy» gehoben hatte. Sie gewannen 0,74 Prozent auf 612,50 Pence. Grund für das geänderte Kursziel sei ein gesteigertes Vertrauen in die Ertragskraft des Medienkonzerns, hiess es in der Studie.


Sanofi-Aventis verloren hingegen im europäischen Leitindex 1,71 Prozent auf 60,45 Euro. Händlern zufolge drückte die Nachricht über eine Verzögerung bei der Zulassung von Acomplia in den USA auf den Kurs. (awp/mc/gh)

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