EU-Mittag: Uneinheitlich – Verschnaufpause, Warten auf US-Daten

Der EuroSTOXX 50 verlor 0,19 Prozent auf 4.162,24 Zähler. Für den STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, ging es indes um 0,10 Prozent auf 3,730,51 Punkte hoch. Der Euronext 100 gewann 0,11 Prozent auf 987,67 Zähler. In Paris verlor der CAC 40 0,06 Prozent auf 5.594,99 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 konnte dank der schwer gewichteten Minenwerte die Verlustzone verlassen und legte zuletzt um 0,24 Prozent auf 6.333,20 Zähler zu.


Ahold-Titel legten nach positiven Studien und einem Zeitungsbericht um 3,28 Prozent auf 8,49 Euro zu. Merrill Lynch stufte die Titel des niederländischen Einzelhandelskonzerns nach den am Vortag veröffentlichten Jahreszahlen von «Neutral» auf «Buy» hoch, und Exane BNP Paribas erhöhte das Rating von «Underperform» auf «Outperform» bei einem Kursziel von 9,40 Euro. Zudem hiess es in einer Kolumne der «Financial Times» , Ahold könnte später im laufenden Jahr unter wachsenden Druck durch Finanzinvestoren geraten, falls die Geschäftsentwicklung schlecht laufen sollte.


Für Carrefour-Aktien ging es um 0,92 Prozent auf 55,70 Euro hoch. Der Hauptaktionär des französischen Einzelhandelskonzerns will seine Beteiligung laut einem Pressebericht an Investmentfonds verkaufen. Die Familie Halley, die 13 Prozent an Carrefour hält, habe über die Banken HSBC und Lehman Brothers Kontakt zu mehreren Fondsgesellschaften einschliesslich Apollo aufgenommen, berichtet die französische Zeitung «Les Echos» (Freitag) ohne Nennung von Quellen. Mehrere Fonds hätten daraufhin bei Banken wegen der möglichen Finanzierung der Übernahme angefragt.


Enel-Titel verloren 0,53 Prozent auf 7,94 Euro. Der italienische Versorger will zusammen mit dem spanischen Mischkonzern Acciona seinen spanischen Wettbewerber Endesa übernehmen und die Offerte des deutschen Versorgers E.ON ausstechen. Acciona gewannen 1,05 Prozent auf 159,15 Euro, die Endesa-Aktie war vom Handel ausgesetzt. Die Gespräche für ein Angebot befänden sich in einem «fortgeschrittenen» Stadium, teilte Enel mit. Bislang gebe es aber keine Einigung. Voraussetzung für ein Gegenangebot sei auch, dass E.ON nicht die Mindestannahmequote von 50 Prozent erreiche. Italienische und spanische Zeitungen nannten für das potenzielle italienisch-spanische Angebot einen Wert zwischen 40 oder 42 Euro je Endesa-Aktie, während E.ON lediglich 38,75 Euro bietet und an seinem Angebot festhalten will.


In Brüssel ging es für die UCB-Aktie um 4,02 Prozent auf 45,17 Euro nach unten. Der belgische Pharmakonzern will nach der mehrheitlichen Übernahme des Monheimer Arzneimittelherstellers SCHWARZ PHARMA dessen restliche Aktionäre mit 104,60 Euro je Aktie abfinden. Zudem sagten Händler, UCB werde für die US-Arzneimittelbehörde FDA eine neue klinische Studie zu ihrem Medikament «Cimzia» durchführen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Studie eine Vorbedingung für die US-Zulassung sei und diese sich um mindestens anderthalb Jahre verzögern sollte, sagte ein Börsianer.


An der Londoner Börse gewannen BHP Billiton 1,63 Prozent auf 1.124,00 Pence, nachdem der Bergbaukonzern bekannt gegeben hatte, er wolle die Produktion seiner Eisenerzmine im Westen Australiens steigern. Auch die anderen Minenwerte gehörten angesichts steigender Rohstoffpreise zu den Gewinnern.


British Airways verloren indes 1,24 Prozent auf 519,50 Pence. Händler verwiesen auf den gestiegenen Ölpreis sowie die Zustimmung der Europäischen Union zur Liberalisierung des transatlantischen Flugverkehrs. Dadurch steige der Wettbewerbsdruck auf die britische Fluggesellschaft. Zudem hatte es Berichte um ein Interesse am spanischen Konkurrenten Iberia gegeben. (awp/mc/ab)

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