EU-Schluss: Deutliche Gewinne – Hoffnung auf US-Konjunkturpaket treibt an

Der EuroSTOXX 50 schoss um 8,76 Prozent auf 2.449,28 Zähler in die Höhe. Der Londoner FTSE 100 gewann 6,19 Prozent auf 4.300,06 Punkte, der französische CAC-40-Index legte um 8,68 Prozent auf 3.247,48 Zähler zu.


Die Ölwerte erholten sich nach ihrer jüngsten Kursschwäche und schlossen sich damit der Bewegung des Rohstoffs an, auch wenn der Ölpreis zuletzt wieder etwas nachgegeben hat. Daneben sorgten auch mögliche Übernahmeaktivitäten für Auftrieb. Presseberichten vom Wochenende zufolge ist Libyen an einem Einstieg bei Eni interessiert. Eine Beteiligung in Höhe von bis zu 10 Prozent sei eine der möglichen Optionen eines Investments in Italien, hiess es unter Berufung auf den dortigen Botschafter des nordafrikanischen Staats. Mit diesem rund sechs Milliarden Euro teuren Kauf würde Libyen zum zweitgrössten Anteilseigner nach dem italienischen Staat. Eni-Papiere sprangen um 14,23 Prozent auf 17,58 Euro an und setzten sich damit an die Spitze des Leitindexes MIB30.


Einem weiteren Pressebericht zufolge könnte China National Petroleum Corp (CNPC) gemeinsam mit einem ausländischen Partner für den drittgrössten australischen Öl- und Gaskonzern Santos bieten. Als mögliche Partner werden neben BP und TOTAL auch Eni und Chevron genannt. Santos tat die Berichte aber als pure Spekulation ab. TOTAL legten um 11,29 Prozent auf 39,68 Euro zu, Repsol-YPF verteuerten sich um 5,84 Prozent auf 14,86 Euro. BG Group gehörten mit plus 9,14 Prozent auf 859,50 Pence zu den Favoriten im «Footsie». BP legten um 6,38 Prozent auf 504,13 Pence zu und Royal Dutch Shell kletterten um 7,72 Prozent auf 1.632,00 Pence nach oben.


ArcelorMittal-Aktien verteuerten sich um 17,84 Prozent auf 18,40 Euro und trugen damit massgeblich zur überdurchschnittlichen Entwicklung des Rohstoffsektors bei. Börsianern zufolge stützten auch hier die Pläne des designierten US-Präsidenten Barack Obama, mit einem massiven Konjunkturprogramm insbesondere in Infrastruktur zu investieren. Ein Analyst sah positive Kursimpulse, bezeichnete den endgültigen fundamentalen Einfluss der Pläne jedoch als völlig offen. Der weltgrösste Stahlhersteller kündigte zudem einen Stellenabbau in Deutschland an.


Auch die Minenwerte trugen massgeblich zur Stärke des Rohstoffsektors bei und gehörten damit ebenfalls zu den Favoriten im «Footsie». Vedanta gewannen 13,17 Prozent auf 593,00 Pence, Anglo American stiegen um 15,61 Prozent auf 1.429,00 Pence und BHP Billiton wurden um 15,63 Prozent höher bei 1.066,00 Pence gehandelt.


Bei den Finanzwerten sprangen die Titel von Aegon um 21,34 Prozent auf 4,804 Euro an die Spitze des EuroSTOXX. ING hat die Beobachtung der Aktien des niederländischen Versicherers mit «Buy» und einem Kursziel 6,00 Euro aufgenommen. Analyst Albert Ploegh hält die Papiere für deutlich unterbewertet, sie gehörten zu den günstigsten des Sektors. Dank der diversifizierten Ertragsseite sei Aegon zudem weniger zyklisch als der Wettbewerb. Nach der staatlichen Kapitalspritze verfüge Aegon ferner über ausreichend Finanzmittel, um Makro-Schocks zu widerstehen. (awp/mc/ps/29)

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