EU-Schluss: Etwas fester – Freundliche Wall Street beflügelt

Die optimistische Reaktion der Wall Street auf ein ähnliches Vorgehen der Citigroup habe nach Europa übergeschwappt, sagten Händler.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte um 0,64 Prozent auf 4.409,65 Punkte zu. Der auch schweizerische und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 0,67 Prozent auf 3.845,84 Zähler. Der Euronext 100 kletterte um 0,92 Prozent auf 1.024,38 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 1,01 Prozent auf 5.773,26 Zähler nach oben. Der FTSE 100 stieg in London um 0,61 Prozent auf 6.506,20 Punkte.


Bankpapiere beendeten den Handel nach einem schwachen Start überwiegend deutlich im Plus. Die Mitteilung der UBS am Morgen habe den Sektor zunächst schockiert, sagten Händler. Nachdem aber die US-Anleger eine ähnliche Nachricht der Citigroup nach einer Schrecksekunde abgeschüttelt hätten, habe sich der Trend umgedreht. Die Finanzkonzerne machten «reinen Tisch», hiess es am Markt. Zudem werde davon ausgegangen, dass sich die Lage bei den Banken im vierten Quartal wieder normalisiere.


So gewannen Intesa SanPaolo 2,14 Prozent auf 5,53 Euro. UniCredit kletterten um 1,87 Prozent auf 6,11 Euro. BNP Paribas legten um 1,60 Prozent auf 77,97 Euro zu. Credit Agricole beendeten den Handel 1,48 Prozent höher bei 27,45 Euro.


Allerdings konnten nicht alle Papiere des Sektors von der guten Stimmung profitieren. Die britischen Hypothekenbanken Northern Rock , Alliance & Leicester und Bradford & Bingley mussten deutlich Federn lassen. Am schlimmsten erwischte es Northern Rock, die den Handel 26,28 Prozent tiefer bei 132,10 Pence beendeten. Dem «Sunday Express» zufolge ist ein Verkauf der Bank zum Scheitern verurteilt. Zudem hatten Analysten erneut ihre Kursziele gesenkt. Alliance & Leicester verloren 1,64 Prozent auf 779,0 Pence, während Bradford & Bingley um 6,19 Prozent auf 284,25 Pence nachgaben.


Abseits vom Bankensektor stürmten Renault mit einem Aufschlag von 4,39 Prozent auf 106,08 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Der französische Autobauer hatte den Absatz in seinem Heimatland im September um 5,4 Prozent gesteigert. Zudem nahm Credit Suisse die Bewertung der Papiere mit «Outperform» wieder auf.


Alcatel-Lucent rutschten mit einem Minus von 2,50 Prozent auf 7,02 Euro ans Ende des europäischen Standardwerteindex. Beim Telekomausrüster könnte einem Bericht von «La Tribune» zufolge ein Streit zwischen den französischen und den amerikanischen Anteilseignern um die Führung des Unternehmens zum Rückzug von Firmenchefin Patricia Russo führen. Auch Verwaltungsratsvorsitzender Serge Truck könnte zum Rücktritt gezwungen werden, hiess es.


In Paris kletterten Air France-KLM um 6,48 Prozent auf 27,44 Euro. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, demzufolge die französische Fluggesellschaft den Kauf eines 49-prozentigen Anteils an der spanischen Fluglinie Iberia erwägt. Zudem habe Goldman Sachs die Titel auf die «Conviction Buy List» gehoben. Zusätzlich wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft und Delta Air Lines ihre Zusammenarbeit bei Transatlantikflügen ausweiten. (awp/mc/gh)

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