EU-Schluss: Etwas fester – Übernahmenachrichten treiben an

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss 0,84 Prozent höher bei 4.482,75 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,75 Prozent auf 3.939,24 Zähler. Der Euronext 100 stieg um 0,75 Prozent auf 1.062,46 Punkte. In Paris legte der CAC 40 um 0,87 Prozent auf 6.009,16 zu. Für den FTSE 100 ging es um 0,60 Prozent auf 6.624,40 Punkte hoch.


TomTom sprangen um 11,03 Prozent auf 45,50 Euro hoch. Der niederländische Navigationsgerätehersteller will den Anbieter digitaler Landkarten TeleAtlas für 21,25 Euro je Aktie übernehmen. Die Offerte hat damit ein Volumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Die Führung von Tele Atlas sprach sich für eine Übernahme durch TomTom aus, die der wichtigste Kunde von Tele Atlas sind. Zudem legte TomTom Zahlen für das zweite Quartal vor und hob die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an.


Im Fokus stand auch der Übernahmestreit um ABN Amro Holding, deren Aktie 0,74 Prozent höh er bei 36,90 Euro schloss. Im Übernahmekampf um die niederländische Bank hatte die britische Barclays Bank mit Schützenhilfe aus Asien ihre Offerte erhöht und mit einem Baranteil versüsst. Möglich wurde das verbesserte Angebot durch eine Beteiligung der China Development Bank (CDB) und Singapurs Temasek an Barclays. Insgesamt bieten die Briten nun 67,5 Milliarden Euro – 37 Prozent oder 24,8 Milliarden davon in bar, wie das Institut am Montag mitteilte. Damit bleibt Barclays immer noch unter dem Konkurrenz-Angebot des Konsortiums um die Royal Bank of Scotland (RBS) , das rund 71 Milliarden überwiegend in bar bietet. Analysten räumen daher der Offerte der Gruppe weiter grössere Chancen ein. Die Barclays-Aktie gewann 3,01 Prozent auf 735,00 Pence. Für RBS ging es um 0,90 Prozent auf 615,50 Pence hoch. Das Papier des RBS-Partners Banco Santander Central Hispano (BSCH) verteuerte sich um 1,00 Prozent auf 14,12 Euro. Fortis legten um 0,87 Prozent auf 30,24 Euro zu.


Aktien von Areva gewannen 0,99 Prozent auf 809,97 Euro. Einem Zeitungsbericht zufolge will der französische Energiekonzern Siemens aus dem Gemeinschaftsunternehmen für Atomkraftwerke Areva NP herausdrängen. Areva wolle Siemens seinen 34-Prozent-Anteil an der Firma spätestens 2012 abkaufen, hiess es in der «Süddeutsche Zeitung» (Montagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Areva hatte dies anschliessend allerdings dementiert. Ein solcher Schritt stehe nicht auf der Agenda, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Die «WirtschaftsWoche» hatte zuvor berichtet, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy plane die Schaffung eines grossen französischen Energiekonzerns, der den Bau von nuklearen und fossilen Kraftwerken unter rein französischem Dach vereint.

Aktien von Dexia Banque gaben indes in Brüssel um 1,06 Prozent auf 23,42 Euro nach. Händler verwiesen auf vage Gerüchte um ein Gegenangebot für die DEPFA BANK . Dexia wollte die Gerüchte nicht kommentieren. Am Morgen hatte der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) bekannt gegeben, den Staatsfinanzierer DEPFA BANK für insgesamt 5,7 Milliarden Euro in bar und eigenen Aktien übernehmen zu wollen.


Auch Papiere von Sanofi-Aventis gaben gegen den positiven Markttrend um 0,35 Prozent auf 62,24 Euro nach. Der französische Pharmakonzern hält einem Pressebericht zufolge an seiner umstrittenen Diätpille Acomplia fest. Sanofi sehe gute Chancen auf eine Zulassung der US-Behörde FDA, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». «Das Thema ist noch nicht gegessen», sagte Sanofi-Deutschlandchef Heinz-Werner Meier der Zeitung. Zudem wurde bekannt, dass die europäische Arzneimittelzulassungsbehörde EMEA fordert, wegen Nebenwirkungen den Verkauf des Medikaments «Veralipride» in Europa zu beenden.


In London rückten die Versicherer in den Fokus. Friends Provident und Resolution befinden sich einem Bericht der «Sunday Times» zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Fusion. Dabei soll ein 8,3 Milliarden Pfund schwerer Versicherungsgigant entstehen, hiess es in der Zeitung ohne Angabe von Quellen. Beide Unternehmen bestätigten entsprechende Verhandlungen. Friends Provident legten an der «Footsie»-Spitze um 7,83 Prozent auf 201,00 Pence zu und waren damit stärkster Wert im «Footsie». Resolution-Titel gewannen 1,11 Prozent auf 636,00 Pence. (awp/mc/gh)

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