EU-Schluss: Etwas fester – US-Daten stützen, Ölsektor im Blick

Nachdem am Vormittag noch die eingetrübten ZEW-Konjunkturerwartungen für Zurückhaltung gesorgt hatten, wurde der überraschend stark ausgefallene Empire State Index am Markt begrüsst.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,53 Prozent auf 3.690,75 Zähler. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, legte um 0,48 Prozent auf 3.089,46 Zähler zu. Der Euronext 100 stieg um 0,34 Prozent auf 850,64 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,30 Prozent auf 4.780,68 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 stieg um 1,29 Prozent auf 5.906,90 Punkte.


Vor allem die Entdeckung eines riesigen Ölfeldes vor Brasiliens Küste sorgte bei einigen der Rohstofftitel für besonders deutliche Kurssprünge. So zogen Repsol-YPF an der Spitze des EuroSTOXX um 9,28 Prozent auf 25,68 Euro an, Papiere der BG Group gehörten mit plus 5,40 Prozent auf 1.288,00 Pence zu den gefragtesten Titeln im «Footsie». Es könne sich um die drittgrösste Quelle der Erde handeln, sagte der Chef der Nationalen Erdöl-Agentur, Haroldo Lima, in Rio de Janeiro. Entsprechend positiv fielen die Analystenreaktionen aus.


Deutlich im Plus lagen auch die Papiere von AstraZeneca , die sich um 7,12 Prozent auf 2.140,00 Pence verteuerten. Der zweitgrösste britische Pharmakonzern hatte den Patentstreit mit dem indischen Konkurrent Ranbaxy um sein Magenmittel Nexium beigelegt. «Die Lösung eines Hauptproblemes», kommentierte ein Händler.


Tesco gewannen nach Zahlen 7,29 Prozent auf 407,75 Pence. Die Ergebnisse von Grossbritanniens grösstem Einzelhändler für das abgelaufene Geschäftsjahr hätten zwar im Rahmen der Erwartungen gelegen, die Kommentare zum Jahresauftakt klängen allerdings sehr positiv, sagte ein Händler.


Am «Footsie»-Ende rutschten Carphone Warehouse nach einem Zwischenbericht um 13,32 Prozent auf 238,42 Pence ab. Der Mobilfunkhändler erwartet für das Gesamtjahr einen Vorsteuergewinn zwischen 215 und 220 Millionen Pfund. Die Anzahl von Neueröffnungen soll sich angesichts des raueren Wirtschaftsumfelds von 250 in 2008 auf 120 in 2009 verlangsamen. Die Experten von Kepler bekräftigten ihre Einschätzung mit «Reduce». Das vierte Quartal erscheine angesichts der reduzierten Ziele für das Gesamtjahr schwächer als erwartet gelaufen zu sein, so die Experten. Auch der Ausblick für 2009 sei schwach, insbesondere im Hinblick auf erwartete Barmittelzuflüsse.


Renault verloren 1,37 Prozent auf 64,76 Euro. Der französische Autobauer hatte dank eines kräftigen aussereuropäischen Wachstums im ersten Quartal 2008 zwar deutlich mehr Autos verkauft als im Jahr zuvor, der Absatz in Europa ging allerdings leicht zurück. Beim Marktanteil legte Renault in Europa laut der European Automobile Manufacturers Association (ACEA) von 8,1 auf 8,4 Prozent zu. Peugeot-Aktien sanken um 3,13 auf 43,95 Euro. Die Neuzulassungen in Europa gingen im März im Jahresvergleich um 13,9 Prozent zurück – der europäische Marktanteil sank von 12,6 auf 12,0 Prozent.


Auch Fiat rutschten um 5,28 Prozent auf 13,61 Euro ab. Der Marktanteil des Autobauers sank laut dem Branchenverband von 7,5 auf 7,3 Prozent. Die Anzahl der Neuzulassungen sank im März gegenüber dem Vorjahr gar um 12,1 Prozent. Atlantia stiegen dagegen um 6,14 Prozent auf 21,27 Euro. Händlern zufolge profitieren die Papiere des italienischen Autobahnbetreibers vom Wahlsieg des Mitte-Rechts-Bündnis. Mit der neuen Regierung lebten Spekulationen wieder auf, dass Atlantia sich mit der spanischen Abertis oder anderen Autobahnbetreibern zusammenschliessen könnte. Abertis-Aktienverteuerten sich in Madrid um 1,19 Prozent auf 20,34 Euro. (awp/mc/pg)

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