EU-Schluss: Fest – Erholung von Vortagesverlusten

Marktteilnehmer verwiesen auf Kursgewinne an den US-Börsen und das am Donnerstag beginnende G-20-Treffen der führenden Industrienationen. Anleger hofften, dass sich die Regierungschefs auf weitere koordinierte Massnahmen einigen, um die Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen. «Das Makro-Umfeld hat sich zuletzt stabilisiert und damit den Aktienkursen geholfen, sich von ihren historischen Tiefständen zu erholen», sagte Jacques Henry, Analyst bei Louis Capital Markets in Paris. «Um das Marktsentiment aber wirklich aufzuhellen, müssen sich die Daten verbessern, nicht nur stabilisieren.»


Nach den herben Verlusten am Vortag standen vor allem die Finanzwerte europaweit hoch im Kurs. UniCredit gewannen 8,28 Prozent auf 1,242 Euro. BNP Paribas stiegen um 6,79 Prozent auf 31,12 Euro. Auch im STOXX 50 zählten die Bankentitel zu den Spitzenreitern. Die beiden teilverstaatlichten britischen Banken, Lloyds Banking Group und Royal Bank of Scotland (RBS) , dürften «deutliche» Gewinne erwirtschaften, sobald die Wirtschaft wieder anzieht, sagte der Verwalter, der im Auftrag der Regierung die Anteile an den angeschlagenen Banken kontrolliert. Die Titel der RBS kletterten um 4,70 Prozent auf 24,50 Pence und Lloyds arbeiteten sich um 9,09 Prozent auf 70,80 Pence vor. Fortis bauten einen Teil ihrer zeitweise sehr deutlichen Gewinne wieder ab und gewannen bis Handelsende 2,90 Prozent hinzu. Der Konzern verbuchte für 2008 einen Verlust von 28 Milliarden Euro.


Unter den Spitzenreitern im EuroSTOXX 50 notierten die Papiere von ArcelorMittal mit plus 6,22 Prozent auf 15,275 Euro. Die Analysten von Merrill Lynch beliessen die Empfehlung für den Stahlkonzern auf «Buy» und das Kursziel auf 25,00 Euro. Sie fügten den Titel allerdings ihrer «Europe 1»-Liste hinzu. Wichtige Indikatoren deuteten auf eine Stabilisierung in der Stahlbranche hin, hiess es. Die Aktie sei zudem extrem günstig bewertet.


In Grossbritannien zählten die Aktien von Marks & Spencer nach Umsatzzahlen für das vierte Quartal 2008 zu den Titeln an der Spitze des britischen Auswahlindex FTSE 100 . Die Papiere gewannen 11,90 Prozent auf 296,25 Pence. Der Umsatzrückgang sei mit 4,2 Prozent weniger stark als befürchtet ausgefallen, sagte eine Händlerin. Am Markt sei mit einem Rückgang um bis zu 7,5 Prozent gerechnet worden.


Fiat waren mit Aufschlägen von knapp 10,31 Prozent an der Mailänder Börse ebenfalls heiss begehrt. Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer Chrysler einigte sich mit dem italienischen Konzern auf die Rahmenbedingungen für die angestrebte Allianz. Die Vereinbarung habe die Unterstützung des US-Finanzministeriums, teilte Chrysler am Montag am Sitz in Auburn Hills (Michigan) mit. Das endgültige Abkommen stehe aber noch aus, stellte der US-Hersteller später klar. (awp/mc/pg/34)

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