EU-Schluss: Fester nach positiven Quartalsberichten

In Paris ging es für den CAC-40-Index um 0,82 Prozent auf 3.945,71 Punkte nach oben, und auch er schloss auf dem höchsten Stand seit April 2010. In London rückte der FTSE 100 um 0,43 Prozent vor auf 5.875,19 Punkte.


Quartalsberichte grosser Konzerne aus Grossbritannien, Italien und der Schweiz standen im Fokus der Anleger. So hatte die zweitgrösste britische Bank Barclays im dritten Quartal operativ glänzend verdient. Wegen des schwächeren Investmentbankings war der Gewinn allerdings im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Positiv hatten sich indes die zuletzt niedrigeren Kosten für faule Kredite ausgewirkt. Die Aktien gewannen unter den Spitzenwerten im «Footsie» 3,97 Prozent auf 296,96 Britische Pence. Die Aktien der italienischen Grossbank Intesa SanPaolo gewannen nach Zahlen 1,01 Prozent auf 2,49 Euro. Zwar hatte das Institut im dritten Quartal vor allem wegen eines schwächeren Handelsgeschäfts weniger verdient, doch das Ziel, in diesem Jahr insgesamt mehr als 2009 verdienen zu wollen, wurde bestätigt.


Spitzenwert im EuroStoxx 50 war allerdings die Aktien des irischen Baustoffkonzerns CRH, die um 4,44 Prozent auf 14,465 Euro stiegen. Umsatz und operatives Ergebnis (EBITDA) waren im dritten Quartal zwar erneut zurückgegangen, allerdings nicht so stark wie im ersten Halbjahr. CRH hatte einen stärkeren Gewinnrückgang mit Hilfe seines Sparkurses verhindern können und kündigte an, für das laufende und kommende Jahr das Einsparziel um jeweils weitere 90 Millionen Euro auf nun 455 Millionen Euro zu erhöhen.


Der hochverschuldete italienische Energiekonzern Enel hatte dank seiner angehobenen Beteiligung am spanischen Versorger Endesa Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres kräftig gesteigert. Zugleich erhöhte der Konzern seine Prognose für den operativen Gewinn, was der Aktie ein Plus von 0,86 Prozent auf 4,0975 Euro bescherte.


Die Vodafone-Aktien konnten ihre Gewinne nach der Vorlage von Halbjahreszahlen und einem aufgestockten Jahresziel nicht halten und schlossen mit minus 0,57 Prozent auf 173,35 Pence. Am Markt wurde auf Gewinnmitnahmen verwiesen. Bei der WestLB hiess es dazu etwa, dass Vodafone voraussichtlich künftig überdurchschnittlich unter von den Regulierungsbehörden verordneten Preissenkungen leiden werde.


In Zürich verteuerten sich die Adecco-Aktien nach Zahlen um 3,67 Prozent auf 60,75 Schweizer Franken. Der Personalvermittler hatte im dritten Quartal weiter von der Erholung in seinen Geschäftsfeldern und seinem Kostensenkungsprogramm profitierte. Die Swisscom-Titel gewannen 2,02 Prozent auf 419,70 Franken, nachdem der Telekomkonzern nach Neunmonatszahlen seine Jahresziele leicht angehoben hatte.


Der französische Lebensmittelkonzern Danone verhandelt einem Pressebericht zufolge über einen Verkauf seines Mineralwassergeschäfts. Wie das «Wall Street Journal» am Dienstag unter Berufung auf Kreise berichtete, soll es Gespräche mit dem japanischen Brauerei- und Getränkekonzern Kirin Holdings geben. Diese befänden sich aber noch in einem frühen Stadium. Als weitere mögliche Interessenten führt die Zeitung die Kirin-Konkurrenten Suntory Holdings und Asahi Breweries an. Die Danone-Aktien legten um 1,47 Prozent auf 47,155 Euro zu. (awp/mc/ps/25)

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