EU-Schluss: Freundlich – Autowerte legen dank Staatshilfe für GM zu

Der freundliche Start an den US-Börsen half auch den Aktienmärkten in Europa, ihre Gewinne auszubauen. Dort hatte die Nachricht von neuen Staatshilfen für den Autobauer General Motors (GM) die Anleger über durchwachsende Konjunkturdaten hinweggetröstet.


An der Börse in London und den Euronext-Börsen in Paris, Amsterdam und Brüssel wird an Silvester bis zum frühen Nachmittag gehandelt. In Deutschland und zahlreichen anderen europäischen Ländern bleiben die Aktienmärkte geschlossen. Insgesamt zogen die Börsianer bereits eine düstere Bilanz. «Je früher wir 2008 vergessen können desto besser», sagte Howard Wheeldon, Aktienstratege bei BGC Partners und gab sich optimistisch für das neue Jahr. «2009 werden wir mit einem Plus beenden. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir das Jahr 2010 in einer viel besseren Verfassung beginnen werden. Aber bis dahin werden wir sicher noch einige Stösse verkraften müssen.»


Auf Unternehmensseite konnten sich unter anderem Autowerte vorarbeiten. PSA Peugeot Citroen legten um 5,93 Prozent auf 12,055 Euro zu, Renault verteuerten sich um 5,57 Prozent auf 18,115 Euro und Fiat kletterten um 1,72 Prozent auf 4,59 Euro. Händler verwiesen auf Aussagen der US-Regierung, denen zufolge die Staatshilfen für die US-Autobauer erhöht werden sollen. Fünf Milliarden Dollar sollen in den Autofinanzierer GMAC gepumpt sowie die Kredite für General Motors (GM) um eine Milliarde US-Dollar erhöht werden.


Rohstoffaktien konnten ihre Kursgewinne vom Vortag wenigstens teilweise weiter ausbauen, was die Märkte dank ihrer zum Teil hohen Gewichtungen ebenfalls stützte. Ansonsten sorgten teilweise deutliche Aufschläge bei Bankentiteln wie Societe Generale und UniCredit für ein freundliches Umfeld für Finanztitel.


In London verloren allerdings die Aktien von HBOS 2,27 Prozent auf 69,05 Pence. Treuhänder des Pensionspläne bei der britischen Bank wollen die Fusion mit Lloyds TSB Group mit rechtlichen Schritten so lange verzögern, bis die Betriebsrente garantiert wird. Lloyds TSB Group gaben 1,17 Prozent auf 124,25 Pence ab.


Für die spanischen Versorger Iberdrola, Endesa und Union Fenosa ging es hingegen bergauf. Die Papiere von Iberdrola stiegen um 4,64 Prozent auf 6,54 Euro, Endesa legten 1,56 Prozent auf 28,60 Euro zu und Union Fenosa stiegen um 0,28 Prozent auf 17,73 Euro. Die spanische Regierung hat zwar beschlossen, die Stromtarife um durchschnittlich 3,6 Prozent zum 1. Januar anzuheben. Sie bleibt damit aber deutlich hinter der Empfehlung der Energieagentur CNE zurück, die eine Erhöhung von 30 Prozent empfohlen hatte, damit der Strompreis die Herstellungskosten abdecke. Bei Cheuvreux bewerteten die Analysten die Entscheidung in einer ersten Reaktion als positiv. Die Regierung bleibe zwar hinter der Forderung zurück, doch das sei in der derzeitigen Situation schwer durchsetzbar. Immerhin habe sie demonstriert, dass sie das Problem angehen wolle. (awp/mc/pg/28)

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