EU-Schluss: Freundlich – US-Daten besser als erwartet

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,30 Prozent auf 4.238,63 Punkte – auf Wochenbasis bedeutete das ein Plus von 1,38 Prozent. Der auch britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,25 Prozent auf 3.717,20 Zähler. Der Euronext 100 rückte um 0,70 Prozent auf 988,28 Punkte vor. In Paris schloss der CAC 40 mit plus 0,83 Prozent auf 5.569,38 Punkten. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,37 Prozent auf 6.220,10 Zähler zu.


Bankenwerte führten die Verliererliste im STOXX 50 an. Belastend wirkten einem Pariser Händler zufolge Aussagen der Bank of China, wonach das asiatische Kreditinstitut mit fast 10 Milliarden US-Dollar in dem in Turbulenzen geratenen Markt für schlecht besicherte Immobilienkredite engagiert sei. Ebenfalls negativ aufgenommen wurde eine Einschätzung des Chefs der US-Hypothekenbank Countrywide Financial , wonach wegen des schwachen US-Häusermarktes eine Rezession drohe. Anteile von HBOS verbilligten sich um 1,45 Prozent auf 885,00 Pence, und Papiere der Lloyds TSB Group gaben um 0,54 Prozent auf 550,50 Pence nach.


Die Aktien von Standard Chartered verloren am «Footsie»-Ende 4,90 Prozent auf 1.494,00 Pence. Am Markt waren Gerüchte aufgekommen, die auf den asiatischen Markt fokussierte Bank müsse dem strukturierten Investmentfonds Whistlejacket Capital aus der Klemme helfen, nachdem dieser wegen der Turbulenzen am Kreditmarkt starke Verluste habe hinnehmen müssen. Die Bank wies die Spekulationen zurück. «Whistlejacket ist nicht in Turbulenzen. Es gibt eine generelle Nervosität mit Blick auf die strukturierten Fonds», sagte ein Sprecher. Whistlejacket sei sehr konservativ und habe ein Kreditwürdigkeitsrating von «AAA». Der Aktie konnten die Aussagen bis zum Mittag jedoch nicht zu einer Kehrtwende verhelfen.


Papiere von Barclays sanken um 2,63 Prozent auf 611,00 Pence. Ein Topbanker von Barclays Capital, dem Investmentbanking-Bereich der Bank, ist einem Bericht der «Financial Times» zufolge im Zuge der Turbulenzen am US-Hypothekenmarkt von seiner Position zurückgetreten. Anteile von BNP Paribas gaben um 0,88 Prozent auf 77,71 Euro ab. Die französische Grossbank kann das Risiko aus ihrem Engagement am amerikanischen Hypotheken-Markt noch nicht benennen. Es sei noch zu früh, um die Auswirkungen der Kreditkrise für die Bank genau zu beziffern, sagte Vorstandschef Baudouin Prot der französischen Zeitung «Les Echos» (Freitag). BNP Paribas habe sich aber nur sehr begrenzt in dem Sektor engagiert.


Anteilsscheine von ArcelorMittal schossen als bester Wert im CAC 40 um 6,25 Prozent auf 46,60 Euro in die Höhe. Grund war eine positive Studie: Merrill Lynch hat die Aktien von «Neutral» auf «Buy» angehoben.


Mit einem Aufschlag von 3,65 Prozent auf 30,97 Euro waren Anteile von Belgacom die am stärksten gefragten Titel im belgischen BEL20 Index . Der Telekomkonzern hat nach einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr seine Prognose für 2007 erhöht. Wie das Unternehmen am Freitag in Brüssel mitteilte, wuchs der Überschuss um 30 Prozent auf 564 Millionen Euro, während der Umsatz um 0,2 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro nachgab. Beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen verbuchten die Belgier einen Rückgang von 2,8 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro. (awp/mc/gh)

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