EU-Schluss: Gewinne – Autobauer im Blick, ZEW-Index stützt

Der ZEW-Index beendete seine sechsmonatige Talfahrt, nachdem Experten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft in der Umfrage positiver beurteilt hatten. Fluggesellschaften und Reisekonzerne konnten sich nach der teilweisen Rückkehr von Flugaktivitäten etwas von den Verlusten der letzten Tage erholen.


Der EuroStoxx 50 schloss 1,46 Prozent höher bei 2.983,17 Punkten. Der Cac 40 in Paris stieg um 1,41 Prozent auf 4.026,65 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,97 Prozent auf 5.783,69 Punkte zu.


Überraschend hatte Daimler nach Börsenschluss am Vorabend vorläufige Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht und mit einem verdoppelten Gewinnziel des Geschäftsbereichs Mercedes-Banz Cars europaweit für gute Stimmung bei Autobauern und Autozulieferern gesorgt. Die Papiere von Konkurrenten wie PSA Peugeot Citroen oder Renault legten um vier bzw. fünf Prozent zu. Daimler selbst führte den EuroStoxx 50 mit mehr als sieben Prozent Kursgewinn an.


Turbulent ging es beim italienischen Konkurrenten Fiat zu. Präsident Luca Cordero di Montezemolo hatte nach sechs Jahren überraschend seinen Abschied angekündigt. Der bisherige Vize John Elkann, ein Enkel des Fiat-Patriarchen Gianni Agnelli, wird in seine Fussstapfen treten. Anleger feierten den Wechsel an der Mailänder Börse mit einem Kurssprung von 9,28 Prozent auf 10,42 Euro.


Der Bankensektor blieb mit den starken Zahlen von Goldman Sachs im Blickfeld. Die Kursentwicklung bei den Finanzwerten fiel jedoch uneinheitlich aus: Während Credit Agricole gegen den Markttrend nachgaben, ging es für BNP Paribas und Unicredit bergauf. Ähnlich richtungslos zeigten sich die Branchenwerte in London und Zürich.


Ein überraschend hoher Gewinnanstieg verhalf den Aktien von Novartis zu einem Plus von 0,53 Prozent auf 56,70 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern hatte neben dem Gewinn auch den Umsatz steigern können und seinen Jahresausblick bestätigt. Ein Analyst lobte die Zahlen. Der Gewinn je Aktie sei zwar durch Einmaleffekte aus den unerwartet hohen Erlösen mit Grippe-Impfstoffen sowie positive Währungsentwicklungen beeinflusst, liege aber auch ohne diese Sonderfaktoren über seiner Schätzung.


Tesco-Papiere büssten hingegen 1,47 Prozent auf 434,07 Britische Pence ein. Die Supermarktkette hatte zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Gewinn wie erwartet zugelegt, der Umsatz auf dem wichtigen Heimatmarkt war allerdings weniger stark angestiegen als ein Jahr zuvor. Zudem verzichtete der Handelskonzern auf Angaben zu den ersten Wochen des neuen Jahres. Analysten befürchteten, das Umsatzwachstum in Grossbritannien könnte fast vollständig zum Erliegen gekommen sein.


Titel von Tui Travel stiegen um 0,35 Prozent auf 290,03 Pence. Wie die Konzernmutter Tui bekannt gegeben hatte, will Europas grösster Reiseveranstalter mit einer Anleihe rund 400 Millionen Pfund (circa 453 Millionen Euro) frisches Kapital einsammeln. Wie im Falle von Konkurrent Thomas Cook und einigen Fluggesellschaften half aber die teilweise Öffnung des Luftmarktes den Aktien von Reise- und Luftfahrtkonzernen. Thomas Cook legte um 1,36 Prozent auf 260,37 Pence zu. (awp/mc/pg/34)

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