EU-Schluss: Gewinne – Daten zur Euroraum-Handelsbilanz überzeugen

Auffällig war, dass kein Stoxx-Europe-600-Branchenindex Verluste hinnehmen musste. In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,86 Prozent auf 3.864,24 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verbuchte indes Gewinne von 0,41 Prozent auf 5.820,41 Punkte.


Unter den Branchenindizes schlug sich der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts mit einem Plus von 1,92 Prozent am besten. Rückenwind für die Branche kam von Berichten über eine mögliche Fusion von MAN und Scania. Demzufolge denkt Europas grösster Autobauer Volkswagen (VW) darüber nach, seine MAN-Anteile bei der schwedischen Tochter Scania einzubringen und dann eine Übernahme von MAN durch die Schweden anzustreben. Scania-Aktien gewannen daraufhin in Stockholm 1,37 Prozent auf 148,00 schwedische Kronen. In Paris stiegen Renault um 1,58 Prozent auf 42,120 Euro.


Derweil halten die Sorgen um das hoch verschuldete Irland an. Die irische Regierung hatte mitgeteilt, zunächst auf externe Hilfe verzichten zu wollen. Es würden jedoch Gespräche über die «derzeitige Marktsituation» geführt, hiess es. Die Aktien irischer Banken zeigten sich uneinheitlich. Während Allied Irish Banks (AIB) 5,71 Prozent auf 0,407 Euro gutmachten, rutschen die Titel der Bank of Ireland um 2,94 Prozent auf 0,396 Euro ab.


Energiewerte profitierten davon, dass sich die Ölpreise nach den Verlusten der vergangenen Woche etwas erholt hatten. Dahinter stecke die Hoffnung, dass die Nachfrage in China steigen werde, sagten Börsianer. So zählten etwa die Papiere von GDF Suez mit plus 2,20 Prozent auf 27,620 Euro zu den stärksten Eurostoxx50-Werten. Für Repsol-YPF ging es um 1,79 Prozent auf 19,950 Euro nach oben und in London legten BP-Papiere immerhin noch um 0,62 Prozent auf 446,690 britische Pence zu.


Bewegt zeigten sich die Titel von BHP Billiton, die nach anfänglichen Verlusten ins Plus drehten und zum Handelsschluss einen Aufschlag von 1,84 Prozent auf 2.406,00 Pence verbuchen konnten. Damit lagen sie im vorderen «Footsie»-Drittel. Der britisch-australische Bergbaukonzern hatte nach scharfem Widerstand von Seiten der kanadischen Regierung sein 39-Milliarden-Dollar-Angebot für den kanadischen Kali-Förderer Potash für hinfällig erklärt.


Ganz vorne im FTSE 100 lagen derweil die Titel des Technologieunternehmens Invensys, die um 9,13 Prozent auf 333,262 Pence kletterten. Einem Zeitungsbericht zufolge ist angeblich China Southern Rail an dem britischen Konzern interessiert. Der grösste Verlierer in London war einmal mehr der von Triebwerksproblemen geplagte Maschinenbauer Rolls-Royce. Die Titel sanken um 2,29 Prozent auf 597,000 Pence.


Die Aktien von Compagnie Financiere Richemont sprangen in Zürich mit plus 2,33 Prozent auf 54,800 Schweizer Franken an die Spitze im Swiss-Market-Index (SMI). Nachdem der Luxusartikel-Konzern bereits am vergangenen Freitag gute Halbjahreszahlen vorgelegt hatte, hatten nun mehrere Analysten ihre Kursziele angehoben. Die Zahlen seien so stark ausgefallen, dass sie gar nicht umhin könnten, ihre Prognosen für den Konzern nun schon zum zweiten Mal anzuheben, schrieben etwa die Experten der Deutschen Bank.


Die Papiere von Electricite de France (EdF) schnitten indes mit plus 0,40 Prozent auf 32,685 Euro unterdurchschnittlich ab. Der Energiekonzern hatte nach einem überraschend starken Umsatzsprung vor allem dank seines Auslandsgeschäfts das Ergebnisziel für 2010 bekräftigt. (awp/mc/ps/25)

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