EU-Schluss: Gewinne – Positive S&P-Aussagen zu Griechenland

Eine kurzfristige Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch die Ratingagentur Standard and Poor’s (S&P) ist vom Tisch. Die Bonitätsnote für das unter einer Schuldenkrise leidende Griechenland bleibe bei BBB+, teilte S&P mit. Der Ausblick für das Rating bleibt negativ. Staatliche Schuldenprobleme sollten nun für die Börsen kein Problem mehr darstellen, lautete das optimistische Fazit von Franz Wenzel, Stratege bei AXA Investment Managers in Paris. «Der Markt hat begriffen, dass die Probleme angegangen werden.»


Insbesondere Bankenwerte gehörten zu den Nutzniessern der Entspannung am Markt. Zudem dürfte am Abend die US-Notenbank nach Einschätzung von Volkswirten weitere Signale für unverändert niedrige Leitzinsen in den kommenden Monaten geben. Die Aussicht auf eine längerfristige günstige Finanzierung der Geschäftsbanken durch die Zentralbanken sorge für Kauflaune bei Finanztiteln, sagte ein Händler. Aktien von Credit Agricole führten mit plus 3,57 Prozent auf 12,335 Euro die Gewinnerliste im EuroStoxx 50 an. BNP Paribas verteuerten sich um 2,31 Prozent auf 57,480 Euro. In London rückten Barclays-Titel um 2,54 Prozent auf 357,45 Pence vor.


An die «Footsie»-Spitze setzten sich indes die Anteilsscheine der Fluggesellschaft British Airways. Sie sprangen dank einer Einigung mit den Gewerkschaften über das Pensionsdefizit des Unternehmens um 4,50 Prozent auf 244,00 Pence hoch. Die Aktien des Ölkonzerns Royal Dutch Shell zählten mit plus 1,45 Prozent auf 1.857,58 Pence ebenfalls zu den Gewinnern in London. Das britisch-niederländische Unternehmen will in diesem Jahr durch ein Sparprogramm die Kosten um eine Milliarde Dollar drücken und 2.000 Stellen streichen. Dagegen soll die Ölförderung bis 2012 auf 3,5 Millionen Barrel pro Tag gesteigert werden – das wären elf Prozent mehr als 2009.


Titel von Tullow Oil stiegen um 1,83 Prozent auf 1.283,00 Pence. Der französische Ölkonzerns Total will eigenen Aussagen zufolge im Osten der Demokratischen Republik Kongo nach Öl suchen und dabei mit dem britischen Konkurrenten kooperieren. Die Titel der Franzosen gewannen vergleichsweise bescheidene 0,63 Prozent auf 42,615 Euro.


Beim weltgrössten Stahlkonzern ArcelorMittal sorgten Pläne für den Bau eines Walzwerks im Nordirak für Kursgewinne von 2,71 Prozent auf 31,285 Euro. Das Unternehmen unterschrieb eine entsprechende vorläufige Vereinbarung mit seinem türkischen Partnerunternehmen Dayen. Am Vortag hatten die Aktien noch unter Sorgen über eine straffere Geldpolitik in China und dem damit verbundenen Druck auf die Rohstoffpreise gelitten. (awp/mc/pg/30)

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