EU-Schluss: Gewinne – US-Daten treiben an – Fiat gefragt

Zudem haben in den USA die Bauausgaben im März unerwartet zugelegt. 


Der Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 1,86 Prozent auf 2.419,53 Zähler. In Paris rückte der CAC-40-Index um 2,33 Prozent auf 3.233,59 Punkte vor. Die Londoner Börse blieb wegen eines Feiertages geschlossen.


Auf Unternehmensebene sorgten derweil die Fiat-Titel für Aufsehen, die als Favorit an der Mailänder Börse um 8,05 Prozent auf 8,12 Euro in die Höhe schnellten. «Die Kursbewegung ist sehr volatil und von der Stimmung getrieben», kommentierte ein Analyst. «Die Börse honoriert derzeit die Hoffnung auf einen grösseren Konzernverbund.» Fiat hält Opel nach dem Einstieg der Italiener beim insolventen US-Auto Chrysler für einen idealen Partner, um eine neue grosse Autogruppe zu bilden. Der italienische Autokonzern will derweil bei einer Übernahme des Autobauers Opel alle deutschen Montagewerke sowie die Marke erhalten. Das teilte der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach einem Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne mit. Es gebe dann allerdings auch in Europa Bedarf an Einsparungen bei Personal und Standorten.


An der Spitze des EuroSTOXX50 indes standen die Titel des Stahlkonzerns ArcelorMittal mit plus 12,56 Prozent auf 20,26 Euro. In Südkorea waren Hyundai Steel um knapp fünf Prozent gestiegen, nachdem Analysten Hoffnung auf einen Gewinn im zweiten Quartal geschürt hatten. Die Titel von Hyundai Steel hatten sich damit den dritten Tag in Folge verteuert. Laut Händlern waren zudem die von ArcelorMittal in der letzten Woche ausgegebenen, neuen Aktien stark gefragt. Ein Analyst sah indes «erneuten Konjunkturoptimismus» als Grundlage starker Kursgewinne bei Industrie- und Stahlwerten. Der Branchenindex für Rohstoffwerte stieg mit plus 4,12 Prozent auf 328,63 Punkte deutlich.


Für Gesprächsstoff sorgten auch die Finanztitel. Aktien der ING Groep gewannen 4,29 Prozent auf 7,39 Euro, und Titel der BNP Paribas rückten um 3,86 Prozent auf 41,805 Euro vor. Papiere des niederländischen Versicherers Aegon stiegen besonders deutlich um 8,72 Prozent auf 4,24 Euro. Laut Medienberichten will die US-Notenbank die Ergebnisse ihres «Stress-Tests» für die 19 grössten US-Banken an diesem Donnerstag vorlegen. Dabei plane die Federal Reserve, die einzelnen Institute vorab am Dienstag über die Ergebnisse zu informieren. Händlern zufolge rechnen die Anleger mit positiven Nachrichten. Bei der Belastungsprüfung schätzt die Fed mit Hilfe von Rechenmodellen, welche Verluste Banken verkraften können.


In Skandinavien richteten sich die Augen der Börsianer insbesondere auf die Aktien von Danske Bank und LM Ericsson. Danske Bank stiegen um 3,45 Prozent auf 67,50 Dänische Kronen. Laut einem Pressebericht will die dänische Bank ihr schwedisches Geschäft auf den Prüftstand stellen und eventuell verkaufen. Danske-Bank Chef Peter Straarup dementierte dies allerdings bereits. Die Aktien von LM Ericsson fielen um 2,11 Prozent auf 69,50 Schwedische Kronen. Der Telekomausrüster verhandelt einem Pressebericht zufolge mit dem US-amerikanischen Telekomkonzern Sprint Nextel über die Auslagerung der Wartung seines Mobilfunknetzes. Das würde den Transfer von 5.000 bis 7.000 amerikanischen Angestellten an die Schweden bedeuten, berichtet das «Wall Street Journal» unter Berufung auf eingeweihte Kreise. (awp/mc/ps/31)

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