EU-Schluss: Gut behauptet – Wall Street stützt

Händler verwiesen auf die US-Einzelhandelsumsätze im Mai, die mehr als doppelt so stark wie erwartet gestiegen sind und die Stimmung an der Wall Street aufhellten.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 0,31 Prozent auf 4.369,51 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,24 Prozent auf 3.856,15 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 0,23 Prozent auf 1.034,26 Zähler nach oben. In Paris legte der CAC 40 um 0,16 Prozent auf 5.888,46 Punkte zu. Der FTSE 100 verteuerte sich um 0,13 Prozent auf 6.512,20 Zähler.


Europaweit standen – wie schon in den vergangenen Tagen – Finanzwerte im Fokus. Sie litten unter den anhaltenden Befürchtungen, die Leitzinsen könnten weltweit weiter steigen. In London gaben Titel der Grossbank HBOS um 1,16 Prozent auf 1019,00 Pence nach, HSBC-Aktien verloren 0,16 Prozent auf 928,50 Pence. Papiere von Northern Rock legten dagegen um 0,40 Prozent auf 1001,00 Pence zu.


Gegen den Trend gewannen auch Aktien von Alliance & Leicester um 1,27 Pr ozent auf 1.118,00 Pence. Die britische Hypothekenbank rechnet für das Gesamtjahr 2007 mit einer höheren Profitabilität als die meisten Experten. Das bereinigte operative Ergebnis dürfte am oberen Ende der bisher bekannten Analystenprognosen liegen, kündigte das Kreditinstitut an.


Barclays-Papiere gingen unverändert mit 731,50 Pence aus dem Handel. Die Grossbank will einem Zeitungsbericht zufolge ABN Amro teilweise bar bezahlen. Eine Erhöhung der bisher reinen Aktienofferte sei dagegen nicht geplant, schrieb die «Financial Times» in ihrer Mittwochausgabe unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Damit wollten die Briten die höher dotierte Offerte eines Konsortiums um die Royal Bank of Scotland (RBS) ausstechen. Barclays wollte den Bericht nicht kommentieren.


RBS-Anteilsscheine verloren 0,08 Prozent auf 641,50 Pence, Aktien von ABN Amro legten um 0,71 Prozent auf 35,35 Euro zu. Der niederländische Finanzkonzern ING hat den Stimmrechtsanteil an der von Barclays und RBS umworbenen niederländischen Bank auf mehr als drei Prozent erhöht.


Ein weiteres Thema des Tages lieferte der Sektor Informationstechnologie. Laut einer Branchenstudie von JP Morgan folgte dieser Bereich in der Vergangenheit der Entwicklung der Anleihenrenditen, die in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen sind und nahe an ihrem Fünfjahreshoch liegen. Andere psoitive Gründe seien die private Nach frage und die höhere Profitabilität. Entsprechend hoben die Analysten ihre Sektoreinschätzung von «Neutral» auf «Overweight». Innerhalb des Sektors wurden die Branchen Chiphersteller und Software von «Underweight» auf «Overweight» angehoben. In Reaktion auf die Studie legten die Aktien von ASML Holding um 1,44 Prozent auf 19,08 Euro zu, STMicroelectronics-Papiere gewannen 0,56 Prozent auf 14,12 Euro. Dassault Systemes stiegen um 1,47 Prozent auf 43,53 Euro, Cap Gemini gingen mit einem Plus von 0,29 Prozent auf 52,42 Euro aus dem Handel.


An der Börse in Madrid gewannen Aktien von Industria de Diseno Textil (INDITEX) nach Quartalszahlen 1,46 Prozent auf 45,25 Euro. Händlern zufolge hat das Zahlenwerk am oberen Ende der Erwartungen gelegen. Das Textilunternehmen hat seinen Gewinn um 33 Prozent auf 200 Millionen Euro erhöht. Darüber hinaus erhöhte die Deutsche Bank das Kursziel für die INDITEX-Aktien von 38,00 auf 45,50 Euro und bestätigte die Einschätzung der Titel mit «Hold».


Titel von Sainsbury verteuerten sich um 1,54 Prozent auf 559,50 Pence. Händlern zufolge kursieren am Markt Gerüchte, wonach Investoren aus Katar 610 Pence je Aktie für die Supermarktgruppe geboten haben, um ihre Beteiligung auf 29,9 Prozent zu erhöhen. (awp/mc/pg)

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