EU-Schluss: Knapp behauptet – US-Entwicklung stützt nur leicht

«Derzeit ändert sich in der letzten Handelsstunde an der Wall Street oftmals die Richtung – man kann sich einfach nicht darauf verlassen, wenn es zum Start nach einer Erholung aussieht», so der Börsianer. Zudem belasteten in London die Einzelhandelswerte nach einer Gewinnwarnung von Signet die Stimmung.


Der EuroSTOXX 50 verlor zum Handelsschluss 0,32 Prozent auf 4.224,44 Zähler. Im Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.183 und 4.235 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,10 Prozent auf 3.594,62 Punkte. Der Euronext 100 gab um 0,32 Prozent auf 966,19 Zähler nach. In Paris verlor der CAC 40 0,44 Prozent auf 5.434,17 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sackte um 0,64 Prozent auf 6.140,70 Zähler ab.


Finanzwerte konnten sich der negativen Stimmung entziehen – die Citigroup-Nachricht über eine Finanzspritze aus Abu Dhabi habe über Nacht für eine erste Entspannung gesorgt. Diese wurde durch den Zwischenbericht von Barclays zum dritten Quartal noch verstärkt. Die Titel gewannen 5,43 Prozent auf 525,50 Pence. Laut Händlern wurden keine neuen Verluste aus der weltweiten Kreditkrise bekannt gegeben, was für Erleichterung sorge. «Wir werten die Aussagen des Management zu den Aussichten von Barclays Capital besonders positiv», hiess es bei Collins Stewart.


So zählten europaweit die Banken zu den Favoriten. BNP Paribas legten um 1,83 Prozent auf 71,79 Euro zu, Societe Generale verteuerten sich um 1,96 Prozent auf 97,87 Euro. Fortis wurden 2,41 Prozent höher bei 17,83 Euro gehandelt. Auch in Zürich standen Finanzwerte im Fokus. UBS kletterten mit plus 3,44 Prozent auf 51,33 Schweizer Franken an die SMI-Spitze.


Iberia fielen in Madrid um 2,87 Prozent auf 3,05 Euro, nachdem das Konsortium aus der Fluggesellschaft British Airways und dem Finanzinvestor TPG am Vorabend ihr Angebot zurückgezogen haben. «Das nimmt die Übernahmefantasie aus den Aktien», sagte ein Händler.


In London kamen Einzelhändler nach einer Gewinnwarnung von Signet unter Druck. Die Aktien des britisch-amerikanischen Schmuckhändlers brachen um 16,88 Prozent auf 64,00 Pence ein. Es sei unwahrscheinlich, dass die aktuellen Markterwartungen für das Gesamtjahr erfüllt werden, teilte Signet mit. «Das belastet die gesamte Branche», sagte ein Händler. So verloren Marks & Spencer 2,77 Prozent auf 597,00 Pence, Home Retail büssten 4,56 Prozent auf 340,25 Pence ein.


Northern Rock kletterten unterdessen um 7,81 Prozent auf 118,00 Pence. Händler verwiesen auf eine Anteilsaufstockung von SRM Global. Der Hedge-Fond erhöhte seinen Anteil an der angeschlagenen Hypothekenbank von 6,84 auf 8,5 Prozent. Zudem will der Virgin-Aufsichtsratsvorsitzende und Milliardär Richard Branson im Falle einer Übernahme einem Bericht der «Times» zufolge 200 Millionen britische Pfund (rund 280 Mio Euro) aus seinem Privatbesitz beisteuern.


Voestalpine rutschten unterdessen in Wien um 6,20 Prozent auf 46,90 Euro ab. Händler verwiesen auf deutliche Kurszielsenkungen durch Goldman Sachs und die Deutsche Bank auf 48 beziehungsweise 60,50 Euro. Zudem bestärkten die Warnungen der Analysten vor steigendem Preisdruck auf den europäischen Stahlsektor die entsprechenden Sorgen der Börsianer. (awp/mc/pg)

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