EU-Schluss: Positive US-Daten helfen ins Plus

Sowohl der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima der Region Philadelphia abbildet, als auch der Sammelindex der Frühindikatoren übertrafen die Erwartungen deutlich. Damit wird Börsianern zufolge die Hoffnung auf eine Stabilisierung der US-Konjunktur gestützt. Der unerwartete Anstieg der Erstanträge verwundere nicht so stark, da die Arbeitsmarktdaten ein konjunktureller Nachläufer seien.


Finanztitel waren besonders gefragt. Hier stachen insbesondere belgische Titel positiv hervor. Die Anteilsscheine der ING Groep waren mit plus 7,97 Prozent auf 7,21 Euro bester Wert im EuroSTOXX. Goldman Sachs hatte die Titel des niederländischen Finanzkonzerns von «Neutral» auf «Conviction Buy» hochgestuft und das Kursziel von 9,00 auf 10,00 Euro angehoben. Aegon stiegen um 7,30 Prozent auf 4,26 Euro und Fortis gewannen im BEL20-Index 8,39 Prozent auf 2,39 Euro. Händler verwiesen zusätzlich auf Aussagen des belgischen Zentralbankdirektors Peter Praet, demzufolge der heimische Bankensektor zwar weiter in einer schwierigen Situation sei, das Schlimmste aber hinter sich habe.


In London stiegen Lloyds Banking Group um 3,28 Prozent auf 69,25 Pence. Händler verwiesen auf eine höhere Gewichtung der Titel im «Footsie» ab kommenden Freitag. Unterdessen setzten sich Titel von Carnival nach Zahlen mit plus 7,16 Prozent auf 1.515,00 Pence an die Indexspitze. Das weltgrösste Kreuzfahrtunternehmen hat mit einem höher als erwarteten Gewinn im zweiten Quartal bei gleichzeitig niedrigeren Kosten positiv überrascht.


Auch Einzelhändler rückten in London in den Fokus. Die Einzelhandelsumsätze in Grossbritannien sind im Mai überraschend gesunken. Die Umsätze seien im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent zurückgegangen, teilte die britische Statistikbehörde mit. Analysten hatten hingegen mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Währende Next um 2,33 Prozent auf 1.428,00 Pence und Kingfisher um 1,00 Prozent auf 178,70 Pence nachgaben, schlugen sich Aktien von Marks & Spencer mit einem Plus von 1,13 Prozent auf 290,50 Pence trotz der Daten gut.


EADS stiegen in Paris um 1,38 Prozent auf 11,375 Euro. Die ungarische Billigflug-Gesellschaft Wizz Air hat sich mit Airbus grundsätzlich auf den Kauf von 50 Mittelstreckenfliegern des Typs A320 geeinigt. Über den Triebwerkstyp werde noch entschieden. Laut Preisliste hat die Order einen Gesamtwert von 3,8 Milliarden US-Dollar. Auch Air France-KLM waren mit plus 1,22 Prozent auf 9,311 Euro gefragt. Die Fluggesellschaft legte eine Wandelanleihe über 575 Millionen Euro auf. Das Pariser Wirtschaftsministerium teilte mit, Frankreich werde sich entsprechend seinem Kapitalanteil mit 15,7 Prozent an der Anleihe beteiligen. Der UniCredit zufolge sind die Konditionen allerdings nicht günstig. (awp/mc/pg/30)

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