EU-Schluss: Schwach – Arcelor und BNP enttäuschen mit Zahlen

Der EuroSTOXX 50 schloss mit minus 1,61 Prozent auf 2.710,65 Zählern. Der Londoner FTSE 100 büsste 2,27 Prozent auf 4.534,09 Punkte ein. Der französische CAC-40-Index verlor 1,98 Prozent auf 3.618,11 Zähler. Enttäuschungen gab es vor allem beim weltgrössten Stahlkonzern ArcelorMittal und der französischen Bank BNP Paribas. In der Schweiz blieb Swisscom hinter den Erwartungen zurück.


ArcelorMittal brachen im Leitindex der Eurozone um 15,49 Prozent auf 20,71 Euro ein und waren dort mit Abstand der schwächste Wert. Die globale Wirtschaftskrise zwingt den weltgrössten Stahlhersteller zu drastischen Massnahmen: Der Branchenprimus kürzt seine Produktion kräftiger als bisher angekündigt und kassierte sein Gewinnziel für 2008 ein. Die Produktion werde um 35 Prozent gedrosselt – bisher war ArcelorMittal nur von 15 Prozent ausgegangen. Dieser Schritt sei nötig, «um Nachfrage und Angebot wieder ins Gleichgewicht zu bekommen», sagte Konzernchef Lakshmi Mittal. Wegen der nachlassenden Nachfrage erwartet der Stahlkocher im Schlussquartal einen Gewinneinbruch – im Gesamtjahr wird das operative Ergebnis (EBITDA) daher mit gut 24 Milliarden Dollar fast zwei Milliarden Euro unter der bisherigen Prognose liegen.


BNP Paribas sanken nach Zahlen um 1,54 Prozent auf 57,60 Euro. Der Gewinn der französischen Grossbank war im dritten Quartal wegen der Finanzkrise stärker als am Markt prognostiziert gesunken. Der Überschuss war um über die Hälfte auf 901 Millionen Euro eingebrochen. Experten hatten mit einem Gewinn von knapp 1,3 Milliarden Euro gerechnet. Die Kosten aus der Finanzkrise seien höher als erwartet, sagte WestLB-Analyst Christoph Bossmann.


Ein Ölpreis auf Rekordniveau bescherte dem französischen TOTAL-Konzern im dritten Quartal zwar einen deutlichen Gewinnschub, die Aktie sank dennoch um 3,93 Prozent auf 42,75 Euro. Citigroup-Analyst David Thomas meinte zur Quartalsbilanz, dass die Zahlen letztlich «nichts besonders Herausragendes» gewesen seien. Die Investoren würden zudem wohl enttäuscht sein über den Produktionsrückgang, der etwas deutlicher ausgefallen sei als am Markt erwartet worden war.


In London verbuchten vor allem die Minenwerte wie Kazakhmys, Xstrata, Vedanta und Lonmin deutliche Kursverluste und belasteten den Index.


Firstgroup stiegen im britischen «Footsie» nach Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr dagegen um 3,26 Prozent auf 460,00 Pence und zählten damit zu den wenigen Gewinnern. Zeitweise war die Aktie bis auf 473,50 Pence gestiegen. Der Bus- und Zugbetreiber hatte einen 44-prozentigen Gewinnanstieg im ersten Geschäftshalbjahr vermeldet. (awp/mc/pg/34)

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