EU-Schluss: Schwach – Bergbau-Aktien unter Abgabedruck

Enttäuschungen bei der Vorlage von US-Quartalsberichten und erneut aufgekeimte Unsicherheit über das Ausmass der Kreditkrise hätten nicht nur am Freitag, sondern auch an diesem Tag auf die Stimmung gedrückt, sagten Händler.

Auch wenn in den USA keine Rezession erwartet werde, herrsche insgesamt doch Sorge über eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums, hiess es am Markt weiter. Zudem stünden allgemein wieder die Entwicklung des Euro und des Ölpreises im Fokus.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 ging mit minus 1,25 Prozent auf 4.356,24 Zähler aus dem Handel. Der auch schweizerische und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 1,12 Prozent auf 3.777,24 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 1,35 Prozent auf 1.016,81 Punkte nach unten. In Paris fiel der CAC 40 um 1,38 Prozent auf 5.661,27 Zähler. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 1,05 Prozent auf 6.459,30 Zähler.


Vor allem die schwer gewichteten Bergbau-Aktien standen unter Abgabedruck. Nachdem die Citigroup fünf dieser Titel von «Buy» auf «Hold» abgestuft hatte, zählten die Aktien der gesamten Branche zu den grössten Verlierern im «Footsie». Kazakhmys büssten als Schlusslicht 5,15 Prozent auf 1.455,00 Pence ein. Vedanta verloren 5,04 Prozent auf 2.054,00 Pence. BHP Billiton gaben um 3,87 Prozent auf 1.764,00 Pence, Rio Tinto verloren 3,71 Prozent auf 4.050,00 Pence und Anglo American gaben um 4,81 Prozent auf 3.046,00 Pence ab. Diese Aktien waren abgestuft worden. Rund fünf Prozent im Minus notierten aber auch Xstrata und Antofagasta.


Britische Bankentitel litten ebenfalls unter einem negativen Analystenkommentar. Die Credit Suisse hatte Anlegern geraten, den Sektor wegen der sich verschlechternden Lage am britischen Immobilienmarkt zu meiden. Barclays verloren 1,61 Prozent auf 580,00 Pence, HBOS büssten 1,14 Prozent auf 825,50 Pence. Alliance & Leicester sanken um 1,02 Prozent auf 727,50 Pence und Northern Rock verloren 0,80 Prozent auf 185,40 Pence. Auch im Euroland zählten die Bankentitel wegen der Subprime-Sorgen erneut zu den Titeln, die ganz oben auf den Verkaufslisten standen. In Brüssel sanken Fortis um 3,33 Prozent auf 21,80 Euro und in Paris gaben die Titel der Societe Generale um 2,43 Prozent auf 113,85 Euro nach.


Pearson gehörten indes mit plus 1,44 Prozent auf 776,00 Pence zu den wenigen Gewinnern im «Footsie». Der britische Medienkonzern hat in den ersten neun Monaten Umsatz und operativen Gewinn gesteigert und die Jahresprognose angehoben.


ArcelorMittal waren mit minus 3,74 Prozent auf 52,99 Euro Schlusslicht im CAC 40. Der Stahlkonzern will zusammen mit einem Partner für insgesamt 500 Millionen US-Dollar ein neues Werk in der Türkei errichten. Händler verwiesen zudem auf eine Gegenreaktion, nachdem die Aktie ebenso wie die des Konkurrenten Vallourec am Freitag von Spekulationen auf eine Sektorkonsolidierung profitiert habe. Vallourec verloren 2,22 Prozent auf 205,00 Euro.


Die Aktien von Carlsberg gerieten mit minus 2,39 Prozent auf 693,00 dänische Kronen unter Druck, nachdem britische Tageszeitungen berichteten, dass der dänische Brauereikonzern Anleihen in Höhe von 30 Milliarden dänischen Kronen (4 Mrd Euro) zur Finanzierung der Übernahme von Scottish & Newcastle (S&N) begeben wolle. Einem Bericht des «Independent» zufolge erwägt S&N inzwischen den Verkauf seines russischen Ablegers BBH, um seine Unabhängigkeit zu verteidigen. Analyst Marcel Hoojmaijers von Landsbanki Kepler sagte, der Verkauf der Sparte würde S&N für Heineken und Carlsberg uninteressant machen. «Was bleibt ohne BBH übrig, fragte er und kommentierte: «S&N wird als alleinstehende Firma wesentlich unattraktiver sein.» S&N-Papiere gaben um 0,39 Prozent auf 764,00 Pence ab. Heineken-Titel notierten unverändert bei 46,59 Euro. (awp/mc/th)

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