EU-Schluss: Schwach – Britische Banken besonders unter Druck

Der EuroSTOXX 50 verlor 1,83 Prozent auf 3.509,39 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, büsste 1,80 Prozent auf 2.970,40 Zähler ein unterschritt damit erstmals seit März wieder die 3.000 Punkte-Marke. Der FTSE 100 sank um 1,78 Prozent auf 5.723,30 Punkte. Der CAC-40-Index sackte gar um 2,10 Prozent auf 4.660,91 Punkte ab.


Mit BP und den leicht im Plus liegenden Telefonica konnten sich nur zwei Titel aus den europäischen Leitindizes EuroSTOXX und STOXX mit Kursgewinnen gegen den breiten Negativtrend stemmen. BP-Aktien gewannen dabei im Zuge der wieder anziehenden Rohölnotierungen 1,50 Prozent auf 591,50 Pence, Royal Dutch Shell konnten sich immerhin noch unverändert bei 2.094 Pence halten. Repsol-YPF verloren mit 0,65 Prozent auf 25,98 Euro ebenfalls weniger als der Gesamtmarkt.


Massive Kursverluste verzeichneten erneut insbesondere britische Banken. Dabei brachen HBOS um 11,64 Prozent auf 260,42 Pence ein. Seit Ende vergangener Woche summiert sich der Kursrutsch damit auf knapp 22 Prozent, nachdem die Aktien gar unter den Preis der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung rutschten. Auch eine Hochstufung durch die UBS von «Neutral» auf «Buy» und beruhigende Kommentare der Unternehmensführung zum Geschäftsverlauf konnten dies nicht verhindern. Anteile der Royal Bank of Scotland (RBS) sackten nach ihrem Zwischenbericht um 9,00 Prozent auf 221,34 Pence ab, gefolgt von Lloyds TSB Group und Barclays mit minus 5,33 und minus 4,67 Prozent.


RBS teilte mit, dass sie auf gutem Weg sei, ihre Ziele für das erste Halbjahr zu erreichen, obwohl das Geschäft unter der Finanzmarktkrise gelitten habe. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2008 wurde ebenfalls bekräftigt. Zudem verlaufe die Integration der im Vorjahr übernommenen niederländischen Grossbank ABN Amro planmässig, wobei die Überschuss- und Kostensenkungs-Synergien leicht über den Erwartungen lägen, hiess es. «Es gab nur wenig neue Details», sagte aber ein Analyst.


Persimmon fielen im «Footsie» nach einer Abstufung zeitweise bis auf 349 Pence, gingen aber letztlich mit minus 2,97 Prozent bei 376,00 Pence aus dem Handel. Merrill Lynch senkte die Aktie des Bauunternehmens von «Buy» auf «Neutral» bei einem Kursziel von 400 Pence. Neben Persimmon verzeichneten mit Alliance & Leicester, Tate & Lyle und der Home Retail Group auch die übrigen Indexabsteiger aus dem FTSE 100 deutliche Verluste. Next büssten 7,38 Prozent auf 1.014,00 Pence ein, nachdem die Citigroup die Aktie auf «Sell» senkte.


Enel sanken um 2,23 Prozent auf 6,81 Euro. Der italienische Versorger rechnet für das zweite Quartal mit besser als vom Markt erwarteten Geschäftszahlen und einer positiven Entwicklung im Gesamtjahr. Der Enel-Chef Fulvio Conti räumte aber auch «operative Differenzen» mit dem spanischen Mischkonzern Acciona über die weitere Entwicklung des spanischen Stromkonzerns Endesa ein. Diese Differenzen hielten jedoch beide Anteilseigner nicht davon ab, zusammenzuarbeiten, ergänzte Conti und sprach von einem «korrekten Verhältnis». (awp/mc/ps)

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