EU-Schluss: Schwach – Ölpreis und Wachstumssorgen belasten

Zudem hätten der schwache Dollar und ein Ölpreis auf Rekordkurs in Richtung 100 Dollar je Barrel belastet. Auch der Trend der US-Börsen war vor dem verlängerten «Erntedank»-Wochenende mit eingeschränktem Handel schwach.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 1,91 Prozent auf 4.195,58 Zähler und schloss damit auf dem Niveau von Mitte September. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rutschte um 2,49 Prozent auf 3.537,48 Punkte gar auf den Stand vom August ab. Der Euronext 100 büsste 1,99 Prozent auf 954,55 Zähler ein. In Paris sackte der CAC 40 um 2,28 Prozent auf 5.381,30 Punkte ab, für den Londoner Leitindex FTSE 100 ging es um 2,50 Prozent auf 6.070,90 Zähler nach unten.


Banken- und Versicherungstitel standen einmal mehr unter Abgabedruck. Im späten Handel weiteten sich die Verluste aus, nachdem laut Börsianern Spekulationen aufkamen, HBOS könnten eine Gewinnwarnung abgeben. «Solche Spekulationen rennen derzeit natürlich offene Türen ein – viele rechnen damit, dass noch mehr Leichen im Keller liegen», sagte ein Börsianer. Papiere der viertgrössten britischen Bank verloren 3,78 Prozent auf 713,00 Pence. Northern Rock zeigten einmal mehr heftige Kursbewegungen – die Papiere der britischen Hypothekenbank verloren 12,58 Prozent auf 84,00 Pence. Das Unternehmen benötigt der «Financial Times» zufolge eine Milliarde Pfund frische Barmittel, um sein Kreditgeschäft fortsetzen zu können.


Im EuroSTOXX gehörten Societe Generale mit minus 5,92 Prozent auf 94,63 Euro zu den schwächsten Werten. Credit Agricole sanken um 4,32 Prozent auf 21,25 Euro. ING Groep und BNP Paribas verbilligten sich ebenfalls um mehr als 3 Prozent. Aktien des Finanzkonzerns Fortis büssten um 4,81 Prozent auf 16,22 Euro ein. In der Schweiz verloren UBS 4,65 Prozent auf 48,20 Franken.


Das Ende im EuroSTOXX markierten Alcatel-Lucent mit minus 6,06 Prozent auf 4,96 Euro und setzten damit den schwachen Trend vom Vorabend nach einer Umsatzwarnung des Branchenkollegen Ericsson fort. Die Papiere des schwedischen Mobilfunkausrüsters rutschten um 8,25 Prozent auf 14,68 Schwedische Kronen ab.


Ölwerte hielten sich vor dem Hintergrund der stetig steigenden Rohölpreise dagegen stabil. So gaben TOTAL um unterdurchschnittliche 0,20 Prozent auf 54,80 Euro nach. Eni legten um 0,42 Prozent auf 24,17 Euro zu. In London gewannen Royal Dutch Shell 1,66 Prozent auf 2.019,00 Pence, BP gaben um 0,43 Prozent auf 577,50 Pence nach. Repsol-YPF verloren in Madrid dagegen 1,43 Prozent auf 24,76 Euro.


In Amsterdam verloren Ahold nach Zahlen und ersten Analystenäusserungen 1,55 Prozent auf 9,51 Euro. Der niederländische Einzelhändler hatte im dritten Quartal zwar überraschend einen Gewinnanstieg erzielt. Analysten zeigten sich allerdings zum Teil mit Verweis auf die problematische Situation in den USA zurückhaltend.


Im Swiss-Market-Index (SMI) in Zürich waren Roche mit einem Plus von 0,95 Prozent auf 201,90 Franken einziger Gewinner. Der schweizerische Pharmahersteller hatte in den USA die Zulassung für das Arthritis-Medikament Actemra beantragt. Im Dezember will der Konzern in Europa für das Mittel bei der Arzneimittelbehörde EMEA die Marktzulassung beantragen.


Clariant rutschten dagegen nach einer negativen Analystenäusserung um weitere 6,04 auf 9,96 Franken ab. Merrill Lynch hatte die Papiere des schweizerischen Chemiekonzerns von «Neutral» auf «Sell» gesenkt. (awp/mc/pg)

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