EU-Schluss: Schwach – Pandemiesorge, US-Verbrauchervertrauen

Der Londoner FTSE 100 sank um 1,69 Prozent auf 4.096,40 Punkte. Für den Pariser CAC 40 ging es um 1,66 Prozent auf 3.051,02 Zähler nach unten. Die freundlichere Verbraucherstimmung habe die Sorgen vor einer Grippepandemie sowie erneut schlechte Nachrichten aus dem US-Bankensektor nur teilweise aufwiegen können, hiess es.


Die Finanzkrise suchte sich nach einem Bericht des «Wall Street Journal» erneut ihren Weg in das Tagesgeschäft. Die Zeitung berichtete, dass sowohl die Citigroup als auch die Bank of America möglicherweise weiteres Kapital brauchen und berief sich dabei auf Insiderkreise. Die Deutsche Bank führte trotz einer positiv überraschenden Zwischenbilanz mit einem Abschlag von 6,91 Prozent auf 40,260 Euro die Verliererliste der europäischen Bankenwerte an, gefolgt von der französischen BNP Paribas , die sich um 3,86 Prozent auf 36,770 Euro verbilligten. Die spanische Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) überraschte zwar positiv mit ihren Quartalszahlen, konnte sich aber dem allgemein schwachen Trend nicht entziehen und gab um 2,14 Prozent auf 7,76 Euro nach.


In London waren Papiere der Lloyds Banking Group schwächster Bankentitel mit einem Kursverlust von 4,88 Prozent auf 95,625 Pence und in Zürich bestätigten Anteile der Credit Suisse mit minus 3,17 Prozent auf 42,76 Franken den sehr schwachen Branchentrend.


Zudem blieben Luftfahrt- und Tourismusaktien auch weiterhin anfällig wie die Kursverluste von 5,36 Prozent auf 143,125 Pence bei British Airways zeigten. Konkurrent Air France-KLM und insbesondere Papiere der Hotelkette Accor gaben ebenfalls erneut nach. Pharmawerte hielten sich indes vergleichsweise gut. Anteile der Roche Holding legten gar um 1,38 Prozent auf 146,50 Franken zu. Im SMI verzeichneten alleine Pharma- und Medizintechnikunternehmen Kursgewinne. Synthes brachen indes um 9,70 Prozent auf 116,40 Franken ein – die Umsatzziele im laufenden Jahr seien möglicherweise nicht zu erreichen, hiess es vom Medizintechnikhersteller.


Auch weitere Quartalsberichte hielten die Anleger in Atem: Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN blieb mit seinem Quartalsergebnis leicht hinter den Analystenerwartungen zurück und sackte um 1,47 Prozent auf 9,410 Euro ab. Der französische Gasekonzern L’Air Liquide setzte im Auftaktquartal wegen der Wirtschaftskrise etwas weniger um als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet Air Liquide einen Umsatz und ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe, was einige Marktteilnehmer als enttäuschend bezeichneten. Die Papiere fielen um 5,55 Prozent auf 62,10 Euro.


Vestas Wind Systems , der weltgrösste Hersteller von Windturbinen, konnte im ersten Quartal die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen. Eine gleichzeitig angekündigte Kapitalerhöhung versetzte der positiven Stimmung nur kurzzeitig einen Dämpfer, wie das Kursplus von 3,04 Prozent auf 336,00 dänische Kronen zeigte. Anteile des norwegischen K+S-Wettbewerbers Yara zogen nach Bilanzvorlage um 2,23 Prozent auf 149,25 norwegische Kronen an.


«Grausame» Zahlen von Daimler sorgten für zusätzliche Belastung bei den europäischen Autowerten. Renault büssten 5,21 Prozent auf 21,740 Euro ein, PSA Peugeot Citroen fielen um 5,19 Prozent auf 16,540 Euro und Fiat verbilligten sich um 2,11 Prozent auf 7,87 Euro. (awp/mc/pg/34)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert