EU-Schluss: Schwach – Teils enttäuschende Quartalszahlen

In London sank der FTSE 100 um 0,96 Prozent auf 5.207,36 Zähler. Im Eurostoxx gehörten wie schon am Vortag Telekomwerte wie die Deutsche Telekom, France Telecom und Telefonica zu den Gewinnern. Finanztitel gaben europaweit nach.


«Der Markt war reif für einen Rückgang, ich glaube aber nicht, dass wir es hier mit einer deutlichen Korrektur zu tun haben», sagte Christian Jimenez, Chef von Imene Investment Partners. «Würden alle Unternehmen zufrieden stellende Zahlen vorlegen, könnte der Markt weiter steigen. Das ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall.»


Aktien von Ericsson zählten nach enttäuschenden Zahlen zu den grössten Verlieren im Stoxx 50, sie fielen mit minus 6,35 Prozent auf 69,30 Schwedische Kronen ans Index-Ende. Zahlreiche Analysten verwiesen vor allem auf den Gewinn als besonders enttäuschend. Zudem sei der Markt insgesamt offenbar schwieriger als von vielen erwartet, fügte ein Experte hinzu. Im abgelaufenen Quartal verdiente Ericsson weniger als von Analysten prognostiziert. Bislang hatten die Schweden sich aber noch relativ unbeeindruckt von der globalen Finanzkrise gezeigt. Nun scheint die Krise den Netzwerkausrüster voll erwischt zu haben. Papiere der Konkurrenten Nokia und Alcatel-Lucent gaben im Schlepptau ebenfalls nach.


Europäische Bankenwerte wie ING, Deutsche Bank und BNP Paribas gaben ebenfalls deutlich nach. ING verloren mit minus 4,76 Prozent auf 1,40 Euro am deutlichsten. Auch die Aktien der Credit Suisse fielen trotz besser als erwartet ausgefallener Zahlen um dreieinhalb Prozent. Marktteilnehmer sagten, die US-Grossbank JPMorgan habe mit ihrem Auftakt der Bankzahlen die Ansprüche der Anleger bereits deutlich nach oben geschraubt.


Das Geschäft des französischen Gasekonzerns Air Liquide hatte sich im dritten Quartal leicht erholen. Analyst Stephan Kippe von der Commerzbank sagte, der Umsatz sei leicht hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben. Die Aktien fielen um 2,70 Prozent auf 77,60 Euro. Darüber hinaus legten Unternehmen wie Pernod Ricard und Stora Enso Zahlen vor, ihre Kurse stiegen. Die Titel von Schneider Electric fielen nach einem Umsatzrückgang indes um knapp drei Prozent. (awp/mc/pg/34)

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