EU-Schluss: Sehr schwach – Negative Studie, Daten belasten

Dort waren Daten vom Arbeitsmarkt und zur Stimmung unter den Produzenten schwächer als erwartet ausgefallen.


Der EuroSTOXX 50 verlor schliesslich 2,55 Prozent auf 2.423,72 Zähler, und der Londoner FTSE 100 sank um 2,75 Prozent auf 4.345,47 Punkte. Für den CAC-40-Index ging es in Paris um 2,60 Prozent auf 3.217,41 Zähler nach unten. An der Pariser Börse schloss keine Aktie im Plus.


S&P hatte den Ausblick für Grossbritannien von «stabil» auf «negativ» gesenkt, woraufhin der «Footsie» zeitweise auf ein Tagestief bei 4.325,77 Punkten rutschte. Der Schuldenstand Grossbritanniens könnte auf bis zu 100 Prozent der Bruttoinlandsproduktes (BIP) klettern und mittelfristig auf diesem Niveau bleiben, begründete S&P seine Entscheidung. Bei dieser Einschätzung seien zusätzliche Sparmassnahmen schon berücksichtigt. Eine Verschuldung in dieser Grössenordnung sei aber mit einem «AAA»-Rating für Langfristanleihen nicht vereinbar.


Die Aktien von Grossbritanniens zweitgrösstem Telekomunternehmen Cable & Wireless (C&W) standen unter den Einzeltiteln im Fokus. Die Aktien verzeichneten nach der Veröffentlichung der Bilanz massive Verluste von 9,55 Prozent auf 141,30 Britische Pence, nachdem sie am Dienstag noch ein Wochenhoch bei 165,50 Pence erreicht hatten. In ersten Stellungnahmen zeigten sich Händler enttäuscht vom Ausblick des Unternehmens. Das Management von Cable & Wireless erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) knapp über der Marke von einer Milliarde Pfund. Für das abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Mobilfunker am Morgen ein unerwartet hohes EBITDA von 822 Millionen Pfund (rund 941 Millionen Euro) gemeldet. Zudem verwiesen Händler auf Gerüchte, dass ein Vorstandsmitglied der Cable & Wireless Aktien verkauft habe.


Ferner meldete auch der Energiekonzern Scottish & Southern die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch hier lag der bereinigte Vorsteuergewinn mit 1,254 Milliarden Pfund knapp über der Prognose der befragten Analysten. Dennoch mussten die Papiere der Scottish & Southern ebenfalls Kursverluste verkraften, wenn auch nicht so starke wie bei Cable & Wireless. Zu Handelsende gaben die Anteile der Scottish & Southern um 0,61 Prozent auf 1.142,00 Pence ab.


Zu den Verlierern zählten ebenfalls die Aktien der führenden Minengesellschaften. Händler nannten einen deutlichen Rückgang der Kupferpreise an den Rohstoffmärkten als Ursache für die Kursverluste. Zudem hatte die Credit Suisse den Sektor abgestuft. So verbilligten sich beispielsweise die Titel von Rio Tinto an der Börse in London um 7,23 Prozent auf 2.657,00 Pence und die Papiere von Kazakhmys rutschten am «Footsie»-Ende um 9,56 Prozent auf 643,00 Pence ab.


Schlusslicht im europäischen Leitindex waren indes die Titel von ArcelorMittal mit einem Abschlag von 8,42 Prozent auf 20,77 Euro. Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bewertung für die Anleihen des Stahlriesen gesenkt.


Die Aktien des spanischen Telefonkonzerns Telefonica hingegen gaben nur minimale 0,07 Prozent auf 14,90 Euro ab. Analysten von JP Morgen zählten den Konzern in einer aktuellen Studie zu den «Top 30 Unternehmen» weltweit und stuften die Papiere von Telefonica weiterhin mit der Bewertung «Overweight» ein. Die Experten schrieben ihnen eine Schlüsselstellung in jedem Aktien-Portfolio zu. Ausserdem lieferte Telefonica am Morgen eine positive Einschätzung zu den Geschäften in Mexiko. Die Spanier betreiben den zweitgrössten Mobilfunkanbieter des Landes. Im Laufe des Jahres soll der Kundenstamm in Mexiko nach Aussage eines führenden Telefonica-Managers um 16 Prozent erhöht werden. (awp/mc/ps/01)

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