EU-Schluss: Uneinheitlich – Gewinnmitnahmen in New York

In London hingegen stützten deutliche Gewinne bei den Minenwerten die Notierungen, nachdem der Markt am Montag feiertagsbedingt eine Pause eingelegt hatte.


Der Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,50 Prozent auf 2.407,55 Zähler und in Paris sank der CAC-40-Index um 0,40 Prozent auf 3.225,00 Zähler. Der britische FTSE 100 kletterte hingegen um 2,21 Prozent auf 4.336,94 Punkte.


Wie am Vortag waren erneut die Titel der konjunktursensitiven Branchen gefragt. Der Branchenindex für Rohstoffe stieg um 2,70 Prozent auf 337,51 Punkte. Unter den Einzelwerten verteuerten sich die Aktien von Vedanta um 11,50 Prozent auf 1.260,00 Britische Pence und für Kazakhmys ging es um 9,58 Prozent auf 646,00 Pence nach oben. Für Kauflaune hatte Börsianern zufolge auch die Nachricht gesorgt, dass der chinesische Metallkonzern Chinalco an seinem Vorhaben festhält, für die Anteilserhöhung an Rio Tinto knapp 20 Milliarden US-Dollar zahlen zu wollen. Titel des britischen Minenkonzerns rückten gleichwohl nur um relativ moderate 2,81 Prozent auf 2.930,00 Pence vor.


Besondere Aufmerksamkeit wurde auch dem Finanzsektor zuteil. Die Titel der Societe Generale stiegen mit plus 8,20 Prozent auf 42,38 Euro an die Spitze des EuroSTOXX50. Aktien der ING Groep gewannen 3,92 Prozent auf 7,68 Euro, und Titel von Santander rückten um 1,43 Prozent auf 7,08 Euro vor. In London sprangen die Papiere von Lloyds Banking Group und Prudential gar um gut 10 Prozent an. Nach der Veröffentlichung eines Rekordgewinns gaben die Anleger für die Titel der stark in Asien engagierten Bank Standard Chartered 3,96 Prozent mehr aus und bezahlten 194,25 Pence.


Angestossen wurde die Aufmerksamkeit von Branchennachrichten aus den USA. Dort hatten die Finanzaktien am Vortag von der Hoffnung auf positive Ergebnisse des «Stress Tests» und davon profitiert, dass die Finanzinstitute wohl weniger neues Kapital als zunächst befürchtet aufnehmen müssen. Bei dem Test schätzt die Notenbank Fed mit Hilfe von Rechenmodellen, welche Verluste Banken verkraften können.


In Mailand sanken die Aktien von Fiat um 0,68 Prozent auf 8,065 Euro. Der italienische Konzern will nach einer möglichen Fusion alle vier deutschen Opel-Werke erhalten. Fiat-Vorstand Sergio Marchionne kündigte aber Stellenstreichungen an. Am Vortag waren die Fiat-Aktien getrieben durch die Hoffnung auf einen grösseren Konzernverbund um mehr als acht Prozent gestiegen. Fiat hält Opel nach dem Einstieg der Italiener beim insolventen US-Auto Chrysler für einen idealen Partner, um eine neue grosse Autogruppe zu bilden.


Der Internetausrüster Alcatel-Lucent startete derweil mit hohen Verlusten in das «Übergangsjahr 2009». Die strategische Umorientierung komme aber gut voran, hiess es. Die Aktien legten um moderate 0,10 Prozent auf 1,958 Euro zu.


Positive Nachrichten kamen unterdessen von Alstom : Der französische Bahntechnikkonzern und Anlagenbauer trotzte im Geschäftsjahr 2008/09 der Wirtschaftskrise. Unterm Strich fuhr Alstom ein Plus von 30 Prozent ein und verdiente 1,109 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen mit einer Dividendenerhöhung von 40 Prozent auf 1,12 Euro profitieren. Die Titel verloren dessen ungeachtet 4,46 Prozent auf 47,90 Euro, nachdem sie in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt hatten. (awp/mc/pg/32)

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