EU-Schluss: Uneinheitlich – US-Börsen stützen Märkte

Der Leitindex der Eurozone, der EuroSTOXX 50, schloss fast unverändert mit minus 0,01 Prozent bei 4.140,19 Zählern. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 0,13 Prozent auf 3.761,84 Punkte. Der Euronext 100 sank um 0,11 Prozent auf 970,56 Zähler. Der französische CAC 40 ging mit minus 0,08 Prozent bei 5.575,07 Punkten aus dem Handel. In London stieg der Leitindex FTSE 100 um 0,15 Prozent auf 6.227,60 Zähler.


Zu den Favoriten im EuroSTOXX zählten die Titel von Philips mit plus 1,49 Prozent auf 29,31 Euro. Der Elektronik-Konzern hatte tags zuvor den Markt mit durchwachsenen Zahlen verunsichert. In einem Zeitungsinterview sagte Finanzvorstand Pierre-Jean Sivignon nun, dass Philips Verkäufe von Firmenbeteiligungen vorbereite. Allein das Paket am taiwanischen Chip-Auftragsfertiger TSMC sei aktuell sieben Milliarden Euro wert. Mit den erwarteten Milliarden-Einnahmen aus den Verkäufen dürfte Philips vor allem weitere Übernahme finanzieren.


Alcatel-Lucent brachen in Pariser CAC 40 nach einer Umsatzwarnung um 8,49 Prozent auf 10,02 Euro ein. Der Telekomausrüster hat die Märkte auf ein schwaches viertes Quartal eingestimmt. Zwischen Oktober und Ende Dezember dürften die Erlöse von pro forma 4,42 Milliarden Euro im Vorjahr auf 3,87 Milliarden Euro gefallen sein, teilte das Unternehmen mit.


Die Aktie von Mittal Steel profitierte im CAC 40 nach der gerichtlichen Niederlage von ThyssenKrupp zur Übernahme des kanadischen Stahlherstellers Dofasco. Sie stieg um 2,34 Prozent auf 33,29 Euro. Das Gericht in Rotterdam lehnte eine Einstweilige Verfügung gegen Mittal Steel ab, mit der das deutsche Unternehmen Druck auf die Herausgabe der Dofasco-Anteile durch eine unabhängige Stiftung in den Niederlanden machen wollte. Die Entscheidung betrifft nicht die grundsätzliche Frage, ob die Stiftung die Dofasco-Anteile tatsächlich weiterhin behalten kann.


In Schweden reagierten die Aktien von Scania mit Kursgewinnen auf die Absicht von MAN, eine «freundliche Kombination» mit Scania und der brasilianischen Lkw-Sparte von Volkswagen voranzutreiben. Der deutsche Lkw-Hersteller hatte zugleich seine feindliche Übernahmeofferte für den schwedischen Konkurrenten zurückgezogen. Scania schlossen mit plus 1,09 Prozent auf 465,00 schwedische Kronen. Die Umsätze waren in den letzten zwei Handelsstunden zugleich kräftig nach oben geschossen. Investor-Aktien schlossen hingegen mit minus 1,19 Prozent auf 166,00 Kronen leicht über ihrem kurz zuvor erreichten Tagestief.


L`Oreal-Aktien kletterten mit einem Aufschlag von 3,64 Prozent auf 76,95 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. JP Morgan hatte die Titel des französischen Kosmetikherstellers von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft. Das Papier sei derzeit stark unterbewertet und biete 14 Prozent Aufwärtspotenzial zum Kursziel, hiess es in einer Studie.


In London erlebten Tate & Lyle nach einer Gewinnwarnung einen schwarzen Tag. Die Aktien des britischen Zuckerherstellers brachen um 15,56 Prozent auf 608,00 Pence ein. Die Citigroup reagierte prompt und stufte die Aktie von «Buy» auf «Hold» ab. Minenwerte wie Xstrata , BHP Billiton , Vedanta oder Rio Tinto gehörten zu den Favoriten im Index und legten zwischen 1,4 und 3,3 Prozent zu. (awp/mc/gh)

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