EU-Schluss: Verluste

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit einem Abschlag von 1,34 Prozent auf 3.507,97 Zähler. Sein Tagestief lag kurz nach Veröffentlichung der US-Öllagerdaten am späten Nachmittag bei rund 3.494 Zählern. Der STOXX 50 verlor um 1,21 Prozent auf 2.989,48 Punkte. In London sank der FTSE 100 um 1,79 Prozent auf 5.756,90 Zähler. Der Pariser CAC-40-Index verlor 1,44 Prozent auf 4.618,75 Punkte. In den USA waren zwar die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend deutlich gesunken. Der Ölpreis stieg daraufhin nur kurzfristig, bevor er unter 133 US-Dollar je Barrel WTI-Öl sank. Präsident George W. Bush hatte angesichts der Ölpreisexplosion den Kongress aufgefordert, das Jahrzehnte alte Förderverbot vor den Küsten des Landes aufzuheben.


Die teils enttäuschenden Quartalszahlen der US-Investmentbank Morgan Stanley brachten weiteren Druck auf die europäischen Finanzwerte: Fortis büssten als schwächster Wert im EuroSTOXX50-Index 4,36 Prozent auf 13,17 Euro ein. Credit Agricole gaben um 3,90 Prozent auf 13,31 Euro nach. Societe Generale verloren 3,12 Prozent auf 58,89 Euro und BNP Paribas sowie ING büssten nahezu drei Prozent ein.


Die Aktien von Sanofi-Aventis gehörten mit plus 0,90 Prozent auf 42,43 Euro dagegen zu den Favoriten im Auswahlindex. Der französische Pharmakonzern will den tschechischen Generikahersteller Zentiva in einer Milliardentransaktion übernehmen und hat ein Konkurrenzgebot zu der Offerte der Finanzgruppe PPF vorgelegt. Ein Händler sagte, die Übernahme passe zur Strategie des Unternehmens.


Nachdem Morgan Stanley die Gewinnprognosen für europäische Fluggesellschaften kräftig gesenkt hat, brachte dies zahlreiche Aktien aus der Branche unter Druck. Air France-KLM verloren 2,30 Prozent auf 16,14 Euro. easyJet gaben um 2,19 Prozent auf 300,19 Pence nach. SAS büssten 4,75 Prozent auf 40,10 Kronen ein und British Airways 5,15 Prozent auf 227,88 Pence. Für den gesamten europäischen Sektor hatte Morgan Stanley die Gewinnschätzungen um 30 bis 70 Prozent gesenkt, da die Branche in grösserer Gefahr schwebe als es die Bewertung derzeit widerspiegele, hiess es der Studie. Bislang sei der hohe Ölpreis nicht berücksichtigt worden. Auch dürften zweistellige Preiserhöhungen nicht ohne Nachfragerückgang durchgesetzt werden können.


In London verloren Sainsbury nach Veröffentlichung einer enttäuschenden Zahlen für das erste Geschäftsquartal 3,13 Prozent auf 326,88 Pence. GlaxoSmithKline (GSK) stiegen vor Börsenschluss mit plus 2,04 Prozent auf 1.099,00 Pence an die zweite Stelle im «Footsie». Der Pharmakonzern erhielt von der britischen Regierung einen Auftrag für ein Impfprogramm gegen den möglicherweisen Krebs verursachenden Papillomavirus. Finanzielle Details wurden nicht genannt.


In Stockholm schnellten Hennes & Mauritz (H&M) nach Zahlen um 5,78 Prozent auf 338,50 schwedische Kronen in die Höhe. Der schwedische Textilkonzern hat im ersten Geschäftshalbjahr (bis 31. Mai) dank der frühen sommerlichen Wärme bei Gewinn und Umsatz überraschend stark zugelegt. Vor allem habe der Mai nach den kalten Monaten März und April «eine Trendwende bewirkt», sagte Konzernchef Rolf Eriksen. Der Papier- sowie Forstkonzern Stora Enso kündigte Gewinneinbussen an, was die Aktie in Helsinki mit einem Abschlag von 7,07 Prozent auf 6,57 Euro unter Druck brachte. Der Gewinn für das zweite Quartal werde sich im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich halbieren, hiess es. Als Grund wurden niedrige Erlöse für Holzprodukte sowie erhöhte Rohstoffkosten, Währungsschwankungen und Produktionsunterbrechungen im zweiten Quartal genannt. (awp/mc/pg)

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