EU-Verlauf: Fest – Stabilisierung der Rohstoffpreise, Gute Vorgabe

In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,59 Prozent auf 3.070,01 Zähler. In London kletterte der FTSE 100 mit Minenwerten an der Spitze um 0,73 Prozent auf 4.232,67 Punkte.


«Steigende Rohstoffpreise und vor allem die sehr gute Vorgabe der Wall Street treiben die europäischen Börsen an», sagte Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets. Ob dieser Auftrieb nachhaltig sei, müsse sich allerdings noch erweisen. Es stünden einige wichtige Konjunktur- und Unternehmenszahlen an, die kurzfristig die Märkte noch deutlich bewegen könnten. Die Stimmung deutscher Finanzexperten trübte sich im Juli überraschend ein, wie die ZEW-Konjunkturerwartungen zeigen. Zudem stehen aus den USA die Quartalszahlen von Goldman Sachs vor und Intel nach US-Börsenschluss im Fokus. Auch einige US-Konjunkturzahlen könnten die Märkte am Nachmittag nochmals bewegen.


Unternehmensnachrichten seien Mangelware in Europa, betonten Händler. Entsprechend würden vor allem ganze Sektoren beispielsweise von Preisbewegungen am Rohstoffmarkt bewegt. So kletterten die Preise für Rohöl wieder über die Marke von 60 US-Dollar je Fass. TOTAL-Aktien verteuerten sich um 0,20 Prozent auf 36,850 Euro. Der französische Ölkonzern berichtet laut Händlern zudem am Mittwochmorgen über die Entwicklung seiner Raffiniermargen. Repsol-YPF verteuerten sich um 0,97 Prozent auf 15,590 Euro.


Zu den grössten Gewinnern im europäischen Handel zählten Finanzwerte. Bei den Versicherern verteuerten sich Aegon-Aktien um 3,79 Prozent auf 4,110 Euro, ING Groep stiegen um 3,89 Prozent auf 6,897 Euro. Banken, die sich am Vorabend in New York als Zugpferde der sehr guten Entwicklung erwiesen, legten ebenfalls zu. Aktien der BNP Paribas verteuerten sich um 2,89 Prozent auf 47,765 Euro. Titel der UniCredit gewannen 2,52 Prozent auf 1,7500 Euro.


TomTom-Aktien legten unterdessen 2,83 Prozent auf 5,86 Euro zu. Der schuldengeplagte Navigationsgeräte-Hersteller platzierte seine geplante Kapitalerhöhung noch nicht vollständig am Markt. Die Annahmequote der Bezugsrechtsemission im Verhältnis 8 (alte Aktien) für 5 (neue) habe 96 Prozent betragen, teilte TomTom mit. Insgesamt seien 81,8 Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 4,21 Euro zugeteilt worden. Die verbliebenen knapp 3,5 Millionen Anteilscheine würden im Rahmen einer Rumpf-Emission angeboten. Die neuen Papiere sollen ab dem 17. Juli an der Börse gehandelt werden.


In London standen Minenwerte an der «Footsie»-Spitze. Sie profitierten laut Händlern von einer Stabilisierung bei den meisten Metallpreisen. Ausserdem gebe es Rückenwind von einer positiven Sektorstudie der UBS, in der Rio Tinto als «Top Pick» hervorgehoben wird. Die Aktie verteuerte sich um 3,62 Prozent auf 1.991,50 Pence. Tagesgewinner waren die Papiere von Fresnillo mit einem Plus von 9,78 Prozent auf 516,50 Pence, Lonmin verteuerten sich um 7,61 Prozent auf 1.060 Pence. Händler verwiesen zudem auf einen deutlichen Anstieg der Metallimporte in China im Juni, die den Anstieg der Rohstoffnotierungen begünstigt habe.


In Zürich sprangen Sulzer nach verhaltenem Start um 4,01 Prozent auf 66,15 Franken hoch. Der Schweizer Industriekonzern verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 einen deutlichen Einbruch beim Auftragseingang. Der kommt laut Händlern nach dem starken Rückgang im ersten Quartal aber nicht unerwartet. Für das Gesamtjahr geht Sulzer denn auch von einem klaren Rückgang der Bestellungen aus, zeigt sich aber für die langfristigen Perspektiven weiter positiv. (awp/mc/pg/16)

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