EU-Verlauf: Freundlich – Reaktion auf jüngste Verluste – Kaum Nachrichten

Dies sagte Marktanalyst Ben Potter von IG Markets. Börsianer rechnen wegen des «Martin-Luther-King»-Feiertags in den USA aber mit ruhigem Handel, bevor sich dann die Nachrichtenlage im Wochenverlauf mit der richtig in Fahrt kommenden US-Berichtssaison beleben wird.


Mit erneuten Berichten über ein Interesse des französischen Energiekonzerns GDF Suez am britischen Stromerzeuger International Power rücken die Versorger in den Fokus. Die Unternehmen verhandelten bereits seit Monaten und zuletzt hätten auch die Konzernchefs Gerard Mestrallet und Philip Cox zueinander Kontakt gehabt, wie die britische Zeitung «Sunday Times» berichtete. Zwar habe GDF Suez noch kein Angebot auf den Tisch gelegt, dem Bericht zufolge hat aber die französische Regierung als Hauptaktionär grünes Licht für die Übernahmepläne gegeben. Cheuvreux-Analyst Damien de Saint-Germain sieht bei einem Zusammenschluss nur begrenzte Synergien auf der Investitionsseite, möglicherweise komme es somit auch nur zu einer Kooperation. Er bewertet GDF Suez mit «Outperform». Aktien von International Power legten an der «Footsie»-Spitze 4,35 Prozent auf 336,00 Pence zu, GDF-Papiere verteuerten sich im EuroSTOXX um 1,50 Prozent auf 28,78 Euro.


L’Oreal-Papiere zählten mit plus 1,84 Prozent auf 79,040 Euro ebenfalls zu den Favoriten im europäischen Leitindex. Die Deutsche Bank hob das Papier des französischen Kosmetikkonzerns von «Hold» auf «Buy» und das Ziel von 70 auf 90 Euro an. Aktien von Casino legten in der zweiten Reihe in Paris 0,18 Prozent auf 61,840 Euro zu. Die französische Supermarktkette rückt laut Händlern mit Aussagen zu ihrer Umsatzentwicklung im vierten Quartal in den Blick – erwartet würden 7,32 Milliarden Euro, sagte ein Börsianer. Zudem habe Venezuelas linksgerichteter Staatschef Hugo Chavez angekündigt den Supermarkt Exito, der mehrheitlich im Besitz der Franzosen ist, zu enteignen. Der Gewinnbeitrag der Beteiligung war aber einem Börsianer zufolge 2009 zu vernachlässigen und somit belaste die Nachricht kaum.


Die Titel von EADS rückten um 0,94 Prozent auf 14,56 Euro vor. In einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» zeigte sich Konzernchef Louis Gallois zuversichtlich, dass nach zehnmonatigem Streit um die Finanzierung des Airbus-Militärtransporters A400M eine Lösung in Sichtweite rückt. Am Freitag gab es schon Berichte, dass sich alle sieben Besteller-Nationen des Militärtransporters im Streit um die explodierenden Kosten des Projekts auf eine gemeinsame Position für das weitere Vorgehen geeinigt hätten. Unterdessen stellte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern aus finanziellen Gründen sein Drohnenprojekt infrage.


In Zürich legten Richemont nach Umsatzzahlen für das dritte Quartal 1,92 Prozent auf 37,180 Schweizer Franken zu. Der Luxusgüterhersteller steigerte seine Verkäufe im Jahresvergleich trotz eines «schwierigen Umfelds» um zwei Prozent. Damit übertraf Richemont die durchschnittlichen Analystenerwartungen deutlich. Zum Gewinn und den Prognosen machte das Unternehmen keine Angaben. Cheuvreux-Analystin Francoise Lauvin zeigte sich zwar vom Umsatz nicht stark überrascht, lobte aber die überraschende Geschäftserholung in Amerika und auch im Uhrensegment. Sie bleibt aber bei ihrem Urteil «Underperform». Novartis überholten das Papier an der SMI-Spitze aber mit plus 1,94 Prozent auf 55,200 Franken. Merrill Lynch hob die Titel von «Neutral» auf «Buy». (awp/mc/ps/16)

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