EU-Verlauf: Freundlich – Stimmung bleibt dank US-Berichtssaison gut

In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,81 Prozent auf 3.155,44 Zähler, in London legte der FTSE 100 mit Rohstoffwerten unter den Favoriten 0,80 Prozent auf 4.336,91 Punkte zu.


Die Bullen versteckten sich nicht und die Zahlen von JPMorgan am Vortag trügen zum «Wohlfühl-Faktor» bei, sagte Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets. Fundamental stehe dem nichts im Wege, da die Agenda zum Wochenausklang nur sehr dünn besetzt sei. Die Konzentration bleibe unterdessen mit der Citigroup und Bank of America auch vor dem Wochenende auf die am Nachmittag erwarteten Zahlen aus dem US-Bankensektor gerichtet und entsprechend hielten sich die Investoren am Markt derzeit zurück. Unterdessen ist beim kleinen Verfall an der Terminbörse Eurex ein Settlementpreis für die Indexoptionen auf den EuroSTOXX-50 bei 2475,02 Punkten errechnet worden.


Technologiewerte profitieren laut Händlern von guten Zahlen des US-Computerkonzerns IBM und knüpfen an ihre zuletzt besonders positive Entwicklung an. IBM legte mit seiner Bilanz mitten in der Krise die Messlatte höher. Zwar schrumpfte der Umsatz im zweiten Quartal, der Gewinn indes stieg über die Erwartungen. IBM erhöhte daraufhin am Donnerstag seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. In Europa zählten Capgemini mit plus 4,36 Prozent auf 28,845 Euro zu den Favoriten, Alcatel-Lucent gewannen 2,20 Prozent auf 1,766 Euro.


Carrefour rutschten nach Umsatzzahlen zum zweiten Quartal um 4,14 Prozent auf 31,265 Euro ab. Der französische Einzelhändler litt unter einem schwachen Geschäft im Heimatmarkt und die Erlöse sanken um 1,2 Prozent. Dies war aber besser als von Analysten mit minus 1,9 Prozent im Durchschnitt erwartet. In Frankreich betrug der Rückgang 3 Prozent und auch im restlichen Europa verlor Carrefour, während der Konzern in Schwellenländern kräftig wuchs. Analyst Andrew Kasoulis von Credit Suisse sagte: «Das Unternehmen betonte sich verbessernde Trends in allen wichtigen Regionen – aus unserer Sicht war die Entwicklung in den meisten Ländern aber enttäuschend.»


Aktien der französischen Hotelkette Accor rutschten nach Umsatzzahlen um 7,62 Prozent auf 26,29 Euro ab. Bei der französischen Hotelkette bleiben wegen der Wirtschaftskrise die Gäste immer häufiger aus. Accor meldete am Vorabend für das zweite Quartal einen Umsatzschwund von 10,1 Prozent nach minus 5,8 Prozent im Vorquartal. Die Analysten der Credit Suisse sprachen von «schwachen Umsatzzahlen» im ersten Halbjahr.


Rohstoffwerte zählten unterdessen an der Londoner Börse zu den Zugpferden. Eurasian Natural verteuerten sich um 4,44 Prozent auf 752,50 Pence, Xstrata legten 4,40 Prozent auf 692,70 Pence zu und Tullow Oil gewannen 4,10 Prozent auf 964,50 Pence zu. An der Indexspitze standen aber British Airways mit plus 5,60 Prozent auf 139,50 Pence. Die angeschlagene Fluggesellschaft will sich nach einem Quartalsverlust frisches Geld besorgen.


In der Schweiz fielen Aktien von Kühne & Nagel um 2,48 Prozent auf 84,60 Franken. JPMorgan stufte das Logistikunternehmen vor Quartalszahlen von «Overweight» auf «Neutral» ab und senkt das Kursziel von 90,10 auf 86,80 Franken. Da die Gewinnentwicklung im Logistiksektor auch im zweiten Quartal eher negativ geprägt sein dürfte, es aber gleichzeitig Anzeichen für eine Erholung gebe, sei eine besonders umsichtige Titelauswahl notwendig, schrieb Analyst Damian Brewer. (awp/mc/ps/17)

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