EU-Verlauf: Gut behauptet – Übernahmen, Luftfahrt und Pharma

Händler verwiesen als Antriebsfeder auf positive Vorgaben aus den USA und Japan. Die Börsen in Übersee hatten vor allem wegen des rückläufigen Ölpreises und eines stärkeren US-Dollars beziehungsweise schwächeren Yen sehr fest geschlossen. Unterdessen stieg am Morgen der US-Ölpreis mit der Sorge vor einer weiteren Eskalation der Lage in Georgien wieder auf 116 Dollar an und auch der Euro erholte sich etwas.


Der EuroSTOXX 50 gewann 0,53 Prozent auf 3.426,69 Punkte. Der STOXX 50 rückte um 0,73 Prozent auf 2.949,63 Zähler vor. Der CAC-40-Index legte 0,37 Prozent auf 4.508,65 Zähler zu. In London gewann der FTSE 100 0,48 Prozent auf 5.515,50 Punkte. Ein höher als erwartet ausgefallenes Defizit in der britischen Handelsbilanz für Juni und Erzeugerpreise nur knapp unter der Rekordhöhe des Vormonats hatten den «Footsie» nur kurzzeitig in seinem Aufwärtskurs gebremst.


Titel von Saint Gobain zählten mit plus 2,37 Prozent auf 43,20 Euro zu den Favoriten im EuroSTOXX 50. Aktien von Sanofi-Aventis hingegen gerieten wie europaweit auch andere Pharmatitel unter Druck und lagen mit einem Minus von 1,03 Prozent auf 47,96 Euro im Schlussfeld des Index. Börsianern zufolge sind die eher defensiv eingestuften Pharmatitel in einem anziehenden Markt weniger gefragt.


Wolseley sprangen in London mit plus 5,33 Prozent auf 444 Pence an die Spitze des «Footsie». Am Indexende lagen die Aktien von Eurasian Natural Resources mit Minus 5,52 Prozent auf 1062 Pence. Das kasachische Minenunternehmen Kazakhmys hat zwar seinen Anteil an Eurasian auf 25 Prozent erhöht, plant aber derzeit kein Kaufangebot.


In Zürich stehen vor allem die zwei Standardwerte Nobel Biocare nach Zahlen sowie UBS wegen der Einigung in den USA über Auction-Rate-Securities (ARS) im Fokus. Aktien der Schweizer Grossbank rückten um 3,45 Prozent auf 22,76 Schweizer Franken vor. Nobel Biocare schafften es sich von ihren anfänglichen Kursverlusten zu erholen und zeigten sich mit Plus 0,05 Prozent auf 36,82 Franken kaum verändert. Trotz enttäuschender Quartalszahlen ist das Umsatzwachstum in Nordamerika Analysten zufolge «ein Lichtblick».


Ryanair will laut ihrem Chef Michael O’Leary bis 2012 den Gewinn auf 900 Millionen Euro steigern. Die Titel der Billigfluggesellschaft gewannen 4,44 Prozent auf 2,94 Euro. Um das Wachstum anzukurbeln, kündigte der Ryanair-Chef Preissenkungen an. «Wir werden unsere Preise um bis zu fünf Prozent pro Jahr senken und bis 2012 die Passagierzahl, Flotte und Gewinne verdoppeln. Darum verhandeln wir zurzeit über den Kauf neuer Flugzeuge.» Titel der Fluggesellschaft Air France-KLM rutschten indes mit minus 2,88 Prozent auf 17,86 Euro ans CAC40-Ende. Einem Pressebericht zufolge sind die Chancen der Franzosen, beim Bieterprozess um die Austrian Airlines (AUA) zum Zuge zu kommen, gestiegen.


Telecom Italia legten nach höher als erwartetem Halbjahresüberschuss 2,38 Prozent auf 1,162 Euro zu und trotzten einer Kurszielsenkung von Lehman Brothers von 1.44 auf 1,32 Euro. Die Experten bleiben bei der Einstufung «underweight». (awp/mc/ps/17)

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