EU-Verlauf: Leichte Verluste

Der Londoner FTSE 100 verbuchte bei einem Punktestand von 4.231,96 indes ein Plus von 0,05 Prozent. «Die US-Arbeitsmarktdaten vom Vortag wirken noch nach», sagte Helge Rechberger, Chef der Aktienmarktanalyse bei der Raiffeisen Zentralbank in Wien. «Allerdings haben die vorlaufenden Indikatoren zuletzt beständig nach oben gezeigt, und das ist am Ende fast wichtiger.»


Rohstoffwerte litten unter deutlichen Preisrückgängen bei Öl und Metallen und waren die schwächste Branche in Europa. «Der niedrigere Ölpreis lastet auf der Branche», sagte Rechberger. «Es ist durchaus denkbar, dass wir beim Ölpreis erst noch eine Konsolidierung sehen, bevor es dann im weiteren Jahresverlauf wieder nach oben geht.» Nach erneut starken Kurseinbussen am Vortag hielten sich die Ölpreise zuletzt über der Marke von 66 Dollar. Am Donnerstag hatten die Ölpreise nach einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht aus den USA kräftig um über drei Dollar nachgegeben. Es war der dritte Tag in Folge mit deutlichen Preisrückgängen am Ölmarkt. TOTAL fielen um 0,77 Prozent auf 37,48 Euro. Aktien von BHP Billiton, dem weltgrössten Minenkonzern, sackten um 1,62 Prozent auf 1.336 Pence ab. Der Konzern wird seine Yabulu Nickelfabrik an den australischen Magnaten Clive Palmer für einen nicht genannten Preis verkaufen.


Darüber hinaus sorgten Analystenumstufungen für Bewegung. So verloren etwa France Telecom 1,43 Prozent auf 16,18 Euro. Die UBS senkte die Titel von «Neutral» auf «Sell» und nahm das Kursziel von 17,00 auf 14,80 Euro zurück. Analyst Nick Lyall senkte in einer Studie vom Freitag seine Prognosen um vier bis elf Prozent, da sich sowohl die Cash Flows als auch die Nachrichtenlage negativ entwickeln dürften. Bis zum Markteintritt eines weiteren Wettbewerbers dauere es zwar noch eine Weile, in der Zwischenzeit steige die Konkurrenz durch Bouygues aber. Auch könnte die starke Bilanz zu Übernahmen verleiten. Zudem seien die langfristigen Dividendenerwartungen aufgrund steuerlicher Belastungen gesunken.


Aktien des französischen Versorgers Electricite de France (EdF) gehörten mit minus 5,06 Prozent auf 31,775 Euro ebenfalls zu den schwachen Werten in Europa. Händler verwiesen auf eine Herabstufung durch Morgan Stanley. Der Broker stufte die Aktien von «Overweight» auf «Equal-weight» ab und reduzierte das Kursziel von 50,00 auf 40,00 Euro. Analyst Emmanuel Turpin ging in einer Studie vom Freitag davon aus, dass die Papiere des Energiekonzerns ihren Abschlag zum Nettovermögenswert beibehalten werden, solange keine Klarheit über die Vorschläge des Beratungsgremiums der französischen Regulierungsbehörde herrsche. Die Zahlen des ersten Halbjahres dürften keine grosse Stütze sein. Die Experten der UBS hatten zudem das Kursziel von 54,00 auf 50,00 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf «Buy» belassen.


Repsol-YPF konnten sich erneut einen der Spitzenplätze im EuroSTOXX sichern. Der spanische Ölkonzern hatte bereits am Vortag mitgeteilt, mehrere Gebote für seine argentinische Tochter YPF erhalten zu haben. Die Aktien verteuerten sich um 2,31 Prozent auf 16,595 Euro. (awp/mc/ps/19)

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