Zudem sei der Markt durch vorwiegend negative Unternehmensnachrichten geprägt. Für etwas Bewegung könnten die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturindikatoren wie das Verbrauchervertrauen und die Neubauverkäufe sorgen.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,72 Prozent auf 4.438,86 Zähler nach. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,36 Prozent auf 3.907,65 Punkte. Der Euronext 100 verlor 0,60 Prozent auf 1.052,10 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,69 Prozent auf 5.961,02 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,20 Prozent auf 6.574,60 Punkte nach unten.
Zu den wenigen Gewinner im französischen Leitindex gehörten auch die Aktien von Alstom mit einem Plus von 0,15 Prozent auf 119,17 Euro. Nach eigenen Angaben übernimmt der französische Verkehrs- und Energietechnikkonzern den spanischen Windturbinen-Hersteller Ecotecnica für 350 Millionen Euro. Alstom erwartet einen Jahresumsatz von 300 bis 350 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge von sieben Prozent für Ecotecnica. Auf der Gegenseite stachen die Aktien von ArcelorMittal nach einer Abstufung mit einem Minus von 2,65 Prozent auf 47,03 Euro hervor.
Schlusslicht im EuroSTOXX 50 waren die Aktien von Iberdrola mit einem Minus von 2,08 Prozent auf 41,95 Euro. Der spanische Versorger hat nach eigenen Angaben ein Übernahmeangebot für das US-Unternehmen Energy East über 6,4 Milliarden Euro vorgelegt. Davon sollen 3,4 Milliarden in Bar ausgezahlt und rund 3 Millionen an Schulden des US-Unternehmen übernommen werden.
Aktien von ABN Amro gaben um 0,38 Prozent auf 34,31 Euro nach. Im Bieterkampf um die niederländische Bankholding hat der niederländische Generalanwalt eine Empfehlung für einen Verkauf der US-Tochter LaSalle ohne vorherige Hauptversammlung ausgesprochen. ABN müsse für den Verkauf von LaSalle an die Bank of America (BoA) nicht erst die Zustimmung der Aktionäre einholen, teilte der Berater des Obersten Gerichtshofes am Dienstag mit. Er riet dem Obersten Gericht, ein vorangegangenes Urteil eines Handelsgerichts zu verwerfen.
ABN Amro hatte den Verkauf von LaSalle an die BoA im April als Teil der geplanten Fusion mit der britischen Barclays Bank beschlossen. Ende Mai hatte ein Bieterkonsortium um die Royal Bank of Scotland (RBS) sein höheres Gebot aber an die Mitübernahme von LaSalle geknüpft. Barclays-Aktien gaben um 1,11 Prozent auf 712,00 Pence nach, während die Titel der RBS um 1,41 Prozent auf 649,00 Pence zulegten.
In der Schweiz bauten die Aktien von Roche nach einem zunächst negativen Handelsstart ihre Kusrverluste ab und gewannen 0,05 Prozent auf 212,00 Franken. Der Pharmakonzern hatte am Montagabend ein Übernahmeangebot für das US-Unternehmen Ventana Medical System für insgesamt rund 3 Milliarden US-Dollar abgegeben. Händler und Analysten bezeichneten die Übernahme als etwas teuer, aber strategisch sinnvoll.
In London brachen die Aktien vom BAE Systems um 10,34 Prozent auf 396,25 Pence ein. Das US-Justizministerium hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf Korruption bei dem britischen Rüstungskonzern eingeleitet. Seit Wochen kursierten Spekulationen, das Unternehmen habe im Zuge eines saudischen Rüstungsauftrages Bestechungsgelder gezahlt.
Auf der Gegenseite legten Aktien von Experian um 1,53 Prozent auf 598,00 Pence zu. Der Finanzdienstleister will nach eigenen Angaben 65 Prozent der Anteile des brasilianischen Kreditbüros Serasa kaufen. Panmure Gordon bestätigte den Titel in Reaktion auf den Zukauf mit «Buy». Die Akquisition sei ein Bilderbuch-Beispiel für einen Einstieg in einen rapide wachsenden Markt. (awp/mc/pg)
