EU-Verlauf: Schwach – Alliance & Leicester stürzen ab

«Das Problem ist, dass KKR einer der grössten Finanzinvestoren und überall engagiert ist – wenn die Probleme mit der Refinanzierung haben, könnte uns das direkt betrefffen», kommentierte ein Händler.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor um die Mittagszeit 1,06 Prozent auf 3.764,77 Punkte. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 1,24 Prozent auf 3.200,90 Punkte ab. Der Euronext 100 fiel um 1,12 Prozent auf 862,95 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 1,06 Prozent auf 4.833,83 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sank um 1,30 Prozent auf 5.889,60 Zähler. Etliche Aktien wurden von Unternehmenszahlen bewegt. Am Nachmittag könnten zudem Konjunkturdaten aus den USA neue Impulse geben.


In London stürzten Alliance & Leicester von Zahlen und Ausblick belastet am «Footsie»-Ende um 11,55 Prozent auf 467,00 Pence ab. Der britische Baufinanzierer hat im vergangenen Jahr im Kerngeschäft wegen hoher Abschreibungen auf kreditbesicherte Investments einen deutlichen operativen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Zudem warnte das Unternehmen, höhere Refinanzierungskosten sollten im laufenden Jahr die Margen belasten und der Zinsüberschuss werde wegen der schlechten Marktbedingungen niedriger ausfallen als in der ersten Jahreshälfte 2007. Der Ausblick sei auf Ertragsebene eine Gewinnwarnung, schrieben die Experten von Collins Stewart.


Heineken-Papiere gaben in Reaktion auf die Bilanzvorlage um 5,81 Prozent auf 36,61 Euro nach. Der niederländische Getränkekonzern hat zwar mit seinen Jahreszahlen die Marktprognosen übertroffen und sieht 2008 ein weiteres Jahr mit organischem Wachstum, hat aber vor steigenden Rohstoffpreisen gewarnt. Analysten vermissten zudem einen konkreten Ausblick.


Dagegen ging es für Titel von ING Groep um 2,62 Prozent auf 22,33 Euro hoch. Die niederländische Bank bekam im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Finanzkrise kaum zu spüren und traf mit ihren Zahlen die Markterwartungen. Für das laufende Jahr zeigte sich die Bank dennoch zurückhaltend.


Papiere der BNP Paribas gaben nach zwischenzeitlichen Gewinnen um 0,42 Prozent auf 59,74 Euro nach. Die französische Bank hat wie bereits angekündigt im vergangenen Jahr unter den Folgen der weltweiten Kreditkrise gelitten. Im Zusammenhang mit der Finanzkrise hat das Institut 1,2 Milliarden Euro abgeschrieben. Jahresüberschuss und Abschreibungen lagen im Rahmen der Analystenprognosen. Die WestLB senkte ihr Kursziel von 98 auf 86 Euro, blieb aber bei ihrer Kaufempfehlung. Zuletzt hiess es von BNP, es sei noch keine Entscheidung über ein mögliches Angebot für den Konkurrenten Societe Generale gefallen.


ArcelorMittal gewannen 2,64 Prozent auf 48,92 Euro. Der weltgrösste Stahlhersteller hat wie angekündigt mit dem Rückkauf eigener Aktien begonnen. Erworben worden seien 25 Millionen eigene Aktien zu einem Kurs von 46,60 Euro je Aktie, teilte das Unternehmen mit.


Anglo American entwickelten sich mit plus 0,44 Prozent auf 3.161,00 Pence besser als der Markt. Die Bergbaugesellschaft hat im vergangenen Jahr vom Anstieg der Rohstoffpreise profitiert und wie erwartet einen Rekordgewinn erreicht. Beim Umsatz verbuchte Anglo American hingegen einen Rückgang, was mit dem Verkauf von Beteiligungen zusammenhing. (awp/mc/pg)

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