EU-Verlauf: Schwach – Finanzwerte unter Druck nach AIG-Rekordverlust

Der STOXX 50 gab 1,53 Prozent auf 3.225,55 Punkte ab und der FTSE 100 verlor 1,35 Prozent auf 6.186,40 Zähler. Europaweit kamen Finanzwerte unter Druck, nachdem die American International Group (AIG) einen Rekordverlust ausgewiesen hatte und sich nun eine dringend benötigte Finanzspritze von 12,5 Milliarden Dollar beschaffen will. Bankentitel verloren kräftig – Societe Generale gaben beispielsweise 3,31 Prozent auf 71,66 Euro ab, für ING Groep ging es um 1,80 Prozent auf 24,32 Euro nach unten. Auch in London kamen Versicherer und Bankenwerte unter Druck – unter anderem rutschten Alliance & Leicester um 2,86 Prozent auf 509,00 Pence ab, Royal & Sun Alliance Insurance Group verloren 3,20 Prozent auf 139,30 Pence. In der Schweiz sackten Zurich Financial Services(ZFS) um 1,81 Prozent auf 312,00 Franken ab.


Unterdessen hielten sich Ahold nach Zahlen mit 0,10 Prozent auf 9,64 Euro im Plus. Der niederländische Einzelhändler hat im ersten Quartal wegen des schwachen US-Dollar einen Umsatzrückgang verbucht. Währungsbereinigt übertraf Ahold allerdings die Analystenschätzungen.


Thema blieb auch British Energy. RWE wird einem Pressebericht zufolge nach intensiver Prüfung kein verbindliches Angebot für den britischen Nuklear-Konzern abgeben. Die Aktie der Briten verlor daraufhin 3,64 Prozent auf 689,00 Pence. Electricite de France (EdF) gewannen unterdessen als weiterer Interessent an British Energy 0,24 Prozent auf 66,86 Euro. Zeitweise flammten Gerüchte auf, dass die Franzosen im Falle eines Scheiterns der British Energy-Übernahme ein Auge auf die deutsche E.ON werfen könnten.


Sanofi-Aventis verloren 4,64 Prozent auf 48,11 Euro. Händler verwiesen auf Nachrichten, dass der Schweizer Konkurrent Schweizerhall kurz vor der Zulassung zu einer Generikaversion des Blutverdünners Plavix von Sanofi steht. «Das würde eine deutliche Bedrohung für Sanofi darstellen – immerhin macht der Pharmakonzern mit Plavix einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro», sagte ein Börsianer.


Ericsson reagierten kaum auf Gerüchte um ein Interesse von Microsoft und standen zuletzt unverändert auf 15,24 schwedischen Kronen lediglich leicht im Plus. Ein Stockholmer Analyst hielt ein Gebot des Software-Riesen nach seinem Scheitern bei Yahoo! für sehr unwahrscheinlich. Ein Hinderungsgrund sei, dass Investor AB und Industrivarden AB zusammen rund 40 Prozent an Ericsson hielten und ihre Anteile zuletzt erst als «strategisches Investment» bezeichnet hätten. (awp/mc/gh)

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