EU-Verlauf: Schwach – Vorgabe sehr negativ – Banken, M&A im Fokus

In den USA wird eine Krise der so genannten Subprime Lenders – der auf Risikodarlehen spezialisierten Hypothekenbanken – gefürchtet. Der daraufhin festere Yen habe wiederum in Japan die Sorge um eine Auflösung von Carry Trades angefacht. Die Nervosität sei erneut gestiegen, sagten Händler.


Der EuroSTOXX 50 verlor am Mittag 1,74 Prozent auf 3.947,65 Zähler. Im Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 3.930 und 4.013 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 1,86 Prozent auf 3.540,66 Zähler ab. Der Euronext 100 fiel um 1,67 Prozent auf 935,48 Punkte. In Paris präsentierte sich der CAC 40 mit minus 1,62 Prozent auf 5.344,75 Zähler ebenfalls schwach. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 1,60 Prozent auf 6.062,60 Punkte.


Finanzwerte standen am EuroSTOXX-Ende: Schwächster Wert in dem Leitindex waren Allied Irish Banks (AIB) mit minus 4,45 Prozent auf 22,31 Euro, Credit Agricole gaben 3,27 Prozent auf 28,71 Euro ab. Händler verwiesen auf die wieder schwache Verfassung der Börsen und auf die schwelende Krise im US-amerikanischen Hypothekenmarkt. Auch in London zählten Fonds und Banken zu den grössten Verlierern. HBOS standen mit minus 4,45 Prozent auf 1.031 Pence am «Footsie»-Ende.


Carrefour standen dagegen mit plus 2,49 Prozent auf 53,91 Euro als einziger EuroSTOXX-Wert im Plus. Händler verwiesen auf erneut aufflammende Übernahmespekulationen, die durch Berichte über eine kommende Platzierung des Anteils von 13,03 Prozent der Halley-Familie angefacht wurden. Hinzu komme ein positiver Analystenkommentar. Morgan Stanley hatte die Anteile des weltweit zweitgrössten Einzelhändlers von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft. Das Kursziel wurde von 48 auf 63 Euro erhöht, nachdem die neue Aktionärsstruktur nach Meinung der Experten Werte freisetzen dürfte.


In London zählten Sainsbury-Aktien mit plus 1,15 Prozent auf 527,00 Pence zu den Favoriten. Ein von CVC Capital Partners geführtes Konsortium bestätigte Übernahmegespräche mit der britischen Supermarktkette. Ein Übernahmepreis von mehr als 550 Pence je Aktie sei aber nicht besprochen worden, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch der dpa-AFX Partneragentur AFX News. «TheTimes» hatte von einem Gebot von mehr als 550 Pence je Aktien für die drittgrösste britische Supermarktkette bericht et. Zuvor hätten sich Anleger gesorgt, dass KKR das Interesse an Sainsbury verloren habe, nachdem sich der Investor zusammen mit dem Alliance-Manager Stefano Pessina um Alliance Boots bemüht.


Tagessieger in London waren allerdings Kingfisher , die ebenfalls beflügelt von Übernahmefantasie 4,00 Prozent auf 260,25 Pence zulegten. Spekulationen zufolge könnte eine private Beteiligungsgesellschaft die britische Baumarktkette übernehmen wollen, sagten Händler. Home Retail legten unterdessen 3,91 Prozent auf 438,50 Pence zu. Händler verwiesen auf einen positiven Ausblick, nachdem der bereinigte Überschuss etwas über den Prognosen gesehen wird.


Auch in der Schweiz standen Finanzwerte unter Druck. Papiere der UBS gaben in Zürich überdurchschnittliche 3,77 Prozent auf 67,55 Franken ab, Credit Suisse Group (CS) verloren 3,44 Prozent auf 82,80 Franken. Händler verwiesen auf die Krise im US-amerikanischen Hypothekenmarkt, welche sich im drohenden Konkurs des Hypothekenanbieters New Century Financial derzeit am deutlichsten äussert. Dies belaste die Finanzwerte überdurchschnittlich stark. Beide Banken sollen grössere Kreditlimite an den Anbieter von Hypotheken für Schuldner mit schlechterer Bonität gewährt haben. Bei der CS spreche man im Markt von 1,4 Milliarden US-Dollar, bei UBS sollen es 2 Milliarden sein. (awp/mc/pg)

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