EU-Verlauf: Sehr fest – Öl- und Rohstoffwerte besonders gefragt

Allerdings habe sich der Preis des Rohstoffs zuletzt wieder erholt, hiess es in Händlerkreisen.


Der EuroSTOXX 50 sprang bis zum Mittag um 6,48 Prozent auf 2.397,92 Zähler nach oben. Mit der festen Eröffnung hat der Leitindex jedoch scheinbar sein Potenzial ausgeschöpft und tendierte in der Folge seitwärts. Der Londoner FTSE 100 stieg um 4,70 Prozent auf 4.239,61 Punkte und der französische CAC-40-Index zog um 6,52 Prozent auf 3.182,89 Zähler an.


Die Ölwerte erholten sich nach ihrer jüngsten Kursschwäche und schlossen sich damit der Bewegung des Rohstoffs an. Daneben sorgten auch mögliche Übernahmeaktivitäten für Auftrieb. Presseberichten vom Wochenende zufolge ist Libyen an einem Einstieg bei Eni interessiert. Eine Beteiligung in Höhe von bis zu 10 Prozent sei eine der möglichen Optionen eines Investments in Italien, hiess es unter Berufung auf den dortigen Botschafter des nordafrikanischen Staats. Mit diesem rund 6 Milliarden Euro teuren Kauf würde Libyen zum zweitgrössten Anteilseigner nach dem italienischen Staat. Eni-Papiere sprangen um 9,29 Prozent auf 16,82 Euro an. Interesse an Telecom Italia (TI) und generell dem italienischen Telekomsektor wies der Botschafter dagegen zurück. TI-Aktien legten im starken Umfeld unterdurchschnittliche 4,47 Prozent auf 1,0520 Euro zu.


Einem weiteren Pressebericht zufolge könnte China National Petroleum Corp (CNPC) gemeinsam mit einem ausländischen Partner für den drittgrössten australischen Öl- und Gaskonzern Santos bieten. Als mögliche Partner werden neben BP und TOTAL auch Eni und Chevron genannt. Santos tat die Berichte aber als pure Spekulation ab. TOTAL legten um 8,32 Prozent auf 38,62 Euro zu, Repsol-YPF verbesserten sich um 4,99 Prozent auf 14,74 Euro. BG Group gehörten mit plus 8,95 Prozent auf 858,00 Pence zu den Favoriten im «Footsie». BP legten 5,49 Prozent auf 504,25 Pence zu und Royal Dutch Shell kletterten um 5,68 Prozent auf 1.601 Pence nach oben.


ArcelorMittal verteuerten sich um 10,47 Prozent auf 17,25 Euro und trugen damit massgeblich zur überdurchschnittlichen Entwicklung des Rohstoffsektors bei. Börsianern zufolge stützten weiterhin die Pläne des designierten US-Präsidenten Barrack Obama, mit einem massiven Konjunkturprogramm insbesondere in Infrastruktur zu investieren. Ein Analyst sah positive Kursimpulse, bezeichnete den endgültigen fundamentalen Einfluss der Pläne jedoch als völlig offen. Der weltgrösste Stahlhersteller kündigte zudem massiven Stellenabbau in Deutschland an.


Auch die Minenwerte trugen massgeblich zur Stärke des Sektors deutlich bei und gehörten damit auch zu den Favoriten im «Footsie». Vedanta gewannen 10,40 Prozent auf 578,00 Pence, Anglo American stiegen um 10,11 Prozent auf 1.361 Pence und BHP Billiton wurden um 8,66 Prozent höher bei 1.060 Pence gehandelt. In der Schweiz waren die Papiere des Zementherstellers Holcim mit einem Kursgewinn von 10,67 Prozent auf 57,55 Franken Favorit.


Aegon sprangen um 12,71 Prozent auf 4,462 Euro an die Spitze des EuroSTOXX. ING hat die Beobachtung der Aktien des niederländischen Versicherers mit «Buy» und Kursziel 6,00 Euro aufgenommen. Analyst Albert Ploegh hält die Papiere für deutlich unterbewertet, sie gehörten zu den günstigsten des Sektors. Dank der diversifizierten Ertragsseite sei Aegon zudem weniger zyklisch als der Wettbewerb. Nach der staatlichen Kapitalspritze verfüge Aegon zudem über ausreichend Finanzmittel, um Makro-Schocks zu widerstehen.


Telekomwerte entwickelten sich dagegen unterdurchschnittlich, wobei France Telecom mit plus 0,87 Prozent auf 20,295 Euro im EuroSTOXX besonders deutlich hinterherliefen. (awp/mc/ps/16)

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