EU-Verlauf: Starke Verluste – Gewinnmitnahmen belasten

Der CAC-40-Index rutschte in Paris um 2,32 Prozent auf 3.020,36 Zähler ab. Die Anleger würden sich zunehmend Sorgen wegen der Kursschwäche des Euro machen, sagte der Aktienstratege Bernard McAlinden von NCB Stockbrokers. Dies werde von den Investoren als ein Hinweis gewertet, dass die führenden Volkswirtschaften der Eurozone noch nicht genug zur Bekämpfung der schweren Wirtschaftskrise unternommen hätten. Zudem hätten die Anleger weiter Sorge vor der Veröffentlichung von schlechten Geschäftszahlen. «Das wird eine harte Woche», sagte McAlinden.


Aktien von Fiat konnten sich gegen den Markttrend deutlich im Plus halten und stiegen um 1,96 Prozent auf 7,82 Euro. Der italienische Autobauer ist nach einem Medienbericht als möglicher Partner für den angeschlagenen Autobauer Opel im Gespräch. Fiat könnte mit den Töchtern des US-Autobauers General Motors (GM) in Europa und in Lateinamerika eine Allianz eingehen, berichtete das US-Branchenmagazin «Automotive News» unter Berufung auf einen Insider. Die Gespräche mit GM seien allerdings noch in einem frühen Stadium.


Trotz der allgemein trüben Stimmung an den Aktienmärkten zählten die Papiere des Schweizer Logistikkonzerns Kuehne+Nagel zu den grossen Gewinnern in Zürich und legten um 4,26 Prozent auf 83,30 Schweizer Franken zu. In ersten Reaktionen bezeichneten Analysten die Quartalszahlen des Unternehmens trotz eines Gewinneinbruchs als «sehr stark». Kuehne+Nagel habe sich im Branchenvergleich erneut hervorgetan, hiess es von Analysten der ING-Bank. Auch wenn der Nettogewinn zu Beginn des Jahres um 17 Prozent zurückging, bekräftigte die ING-Bank ihre Kaufempfehlung für die Aktien von Kuehne+Nagel.


Der Verkauf einer Unternehmenssparte verhalf auch den Aktien der schwer angeschlagenen Schweizer Grossbank UBS zu einem leichten Plus von 0,79 Prozent auf 14,09 Schweizer Franken. Das Institut verkaufte das brasilianische Finanzdienstleistungsgeschäft (UBS Pactual) für 2,5 Milliarden Dollar (rund 1,9 Mrd Euro) an BTG Investments. Der Verkauf werde zu einem «kleinen» Verlust führen, teilte die Bank mit. Die Kapitalbasis werde um 1,3 Milliarden Schweizer Franken (855 Mio Euro) gestärkt.


Im Handelsverlauf schafften auch die Aktien des weltweit zweitgrössten Pharmakonzerns GlaxoSmithKline (GSK) ein Kursplus von 0,82 Prozent auf 1.046,50 Pence. Am Vormittag bestätigte GlaxoSmithKline den Kauf des nicht börsennotierten US-Unternehmen Stiefel Laboratories. Die Neuerwerbung habe einen Unternehmenswert von 3,6 Milliarden Dollar, hiess es. Zuvor hatte das «Wall Street Journal» das Volumen der Übernahme auf drei Milliarden Dollar beziffert. (awp/mc/ps/18)

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