EU-Verlauf: Uneinheitlich – Bankenwerte im Blick

Der EuroSTOXX 50 verlor nach einem festen Start 0,12 Prozent auf 2.588,72 Zähler. Der französische CAC-40-Index gewann 0,16 Prozent auf 3.492,77 Zähler. Der Londoner FTSE 100 profitierte von seinen zahlreichen schwer gewichteten Minen- und Energiewerten im Index und rückte um 0,74 Prozent auf 4.409,72 Punkte vor.


Im Blick der Anleger standen vor allem Bankenwerte: Die Aktien der Société Générale stiegen nach Zahlen um 1,09 Prozent auf 42,635 Euro. Der Gewinn der französischen Grossbank brach im dritten Quartal wegen einer Belastung infolge der Finanzkrise von rund einer Milliarde Euro um 84 Prozent ein auf 183 Millionen Euro. Damit lag er aber im Rahmen der Ankündigung von Mitte Oktober. Die Erträge fielen im dritten Quartal um fünf Prozent auf 5,11 Milliarden Euro. Fortis gewannen an der Spitze des EuroSTOXX 8,46 Prozent auf 0,987 Euro. Händler sagten, dass Lex Kloosterman und Camille Fohl den Vorstand verliessen.


HBOS gewannen in London 3,73 Prozent auf 103,00 Pence. Die vor der Übernahme durch Lloyds stehende britische Grossbank litt im dritten Quartal massiv unter der Finanzkrise. Bis Ende September hätten die Krisenbelastungen inklusive der nicht ergebniswirksamen Abschreibungen auf Wertpapiere bei rund fünf Milliarden Pfund gelegen, hiess es. Genaue Angaben über das Ergebnis nach neun Monaten machte HBOS jedoch nicht. Spannender für die Aktie ist wahrscheinlich jedoch ein Pressebericht vom Sonntag: Der Gründer der Internetbanking-Sparte von HBOS erwägt laut «Sunday Times» angeblich ein Gegenangebot für HBOS.


Die Titel der Lloyds TSB Group fielen um 1,42 Prozent auf 195,00 Pence. Die Bank verzeichnete wegen der Finanzkrise – ebenso wie HBOS – deutliche Einbussen im abgelaufenen Quartal. Barclays gaben am «Footsie-Ende» um 4,75 Prozent auf 170,375 Pence nach. Die Bank hatte am Freitag eine Kapitalerhöhung bekanntgegeben. An diesem Morgen gab es nun mehrere Kurszielsenkungen durch Analysten.


France Télécom sanken um 1,65 Prozent auf 19,375 Euro, nachdem sie zeitweise bis auf 18,89 Euro gefallen waren. Händler verwiesen auf Gerüchte über eine Platzierung von Anteilen des Telekomunternehmens durch die französische Regierung zu einem Preis von 18,25 Euro je Aktie. Frankreich dementierte unterdessen Pläne über eine Anteilsplatzierung.


Scottish&Southern rückten um 1,07 Prozent auf 1.227,00 Pence vor. Der Essener Energiekonzern RWE und der britische Energiekonzern wollen gemeinsam einen Offshore-Windpark in Grossbritannien errichten. RWE Innogy, die Sparte für Erneuerbare Energien im Konzern, habe von dem britischen Versorger eine 50-Prozent-Beteiligung an dem Windpark «Greater Gabbard» erworben, teilte der RWE am Montag mit. Insgesamt planten beide Partner, rund 1,3 Milliarden britische Pfund (1,64 Mrd Euro) in dieses Projekt zu investieren, exklusive Netzanbindung, hiess es.


Trotz einer deutlichen Kurszielsenkung durch die Citigroup legten die Titel von ArcelorMittal um 4,79 Prozent auf 21,015 Euro zu. In einer Stahlstudie senkte Analyst Johan Rode das Ziel dieser Aktie von 60 auf 30 Euro, bestätigte das Papier jedoch mit «Buy». Niedrigere Erwartungen für das Weltwirtschaftswachstum und entsprechend niedrigere Stahlpreise seien der Grund für die Zielsenkung, hatte der Experte begründet. (awp/mc/ps/20)

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