EU-Verlauf: Verluste leicht ausgeweitet – Dubai-Sorgen halten an

Am Nachmittag könnte dann in den USA der Chicago-Einkaufsmanagerindex nochmals Bewegung bringen. Dass die Zentralbank von Dubai den Banken mit Kapitalspritzen zuhilfe eilen und Nachbarstaat Abu Dhabi Unternehmen aus Dubai stützen will, ist laut Finanexperten das Minimum, was getan werden kann, um die Befürchtungen um eine nachlassende globale Wirtschaftserholung einzudämmen. «Allgemeiner Tenor ist aber, dass die Dubai-Kreditkrise in Schach gehalten wird», sagte Bernard McAlinden, Marktstratege bei NCB Stockbrokers. Darüber hinaus sind nach Ansicht der Analysten von Morgan Stanley europäische Banken von den Problemen in Dubai nur in geringem Masse betroffen. Die Kurseinbussen bei Bankaktien fielen daher womöglich zu stark aus, hiess es.


ING wurden ex Bezugsrechte gehandelt und sackten mit minus 4,05 Prozent auf 6,285 Euro ans Ende im EuroStoxx 50. Analysten verwiesen zudem auf die grosse Kapitalerhöhung des niederländischen Finanzkonzerns und eine grosse Verkaufsorder als Belastungsfaktoren. Andere Finanztitel verzeichneten ebenfalls Verluste. Credit Agricole verbilligten sich um 2,14 Prozent auf 13,735 Euro. In London verloren Royal Bank of Scotland (RBS), Lloyds Banking Group und Legal & General Group zwischen 3 und knapp 6 Prozent.


Auf der Verliererseite standen auch Papiere von Öl- und Gasproduzenten. Tullow Oil büssten im EuroStoxx 50 knapp 1 Prozent ein.


In London rückten ausserdem Thomas Cook mit Zahlen in den Fokus. Europas zweitgrösster Reiseveranstalter will nach einem Gewinn- und Umsatzsprung im Krisenjahr mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Die Dividende solle um 10 Prozent auf 10,75 britische Pence je Aktie steigen, teilte die frühere Arcandor -Tochter bei der Vorlage der Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/09 mit. Für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 zeigte sich das Management zuversichtlich, die selbst gesetzten Erwartungen zu erreichen. Zudem sieht sich der Tourismuskonzern nach weiteren Übernahmezielen um. Dabei zielt das Management auf Unternehmen in Schwellenländern. Thomas-Cook-Titel gewannen 1,34 Prozent auf 219,10 Pence, konnten damit aber ihre deutlichen Gewinne vom Vormittag nicht ganz halten.


Sanofi-Aventis verloren 0,92 Prozent auf 50,73 Euro, obwohl der Pharmakonzern in allen 27 Ländern der Europäischen Union die Zulassung für sein Medikament Multaq gegen Vorhofflimmern erhielt. Nach dem positiven Urteil des europäischen Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) sei die Meldung erwartet worden, hiess es bei den Analysten von Kepler. Im Juli hatte bereits die Gesundheitsbehörde in den USA dem Konzern die Erlaubnis zur Vermarktung von Multaq erteilt. (awp/mc/ps/15)

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