EU zieht enge Grenzen für Rettung von Banken

Im Entwurf eines Expertenberichtes für die europäischen Finanzminister werde empfohlen, in einer Krisensituation einer Lösung durch den Privatsektor immer den Vorrang zu geben, wie die «Financial Times Deutschland» (FTD, Mittwochausgabe) berichtet. Das vertrauliche Papier lag der Zeitung nach eigenen Angaben vor. Über die Vorschläge, über die derzeit noch in den EU-Mitgliedsstaaten beraten werde, wollen die EU-Finanzminister bei ihrem Treffen am Wochenende in Porto entscheiden.


Hilfe nur wenn die Krise die Stabilität des Finanzsystems bedroht
Eine öffentliche Intervention komme laut dem Entwurf nur infrage, «wenn die Krise die Stabilität des Finanzsystems bedroht und, falls nichts geschieht, massive soziale und budgetäre Kosten verursachen könnte», heisst es weiter. Mit diesem Ansatz reagiere die EU auf ein Dilemma: In der Gemeinschaft gebe es 21 grenzüberschreitende Grossbanken, die einen grossen Teil ihres Geschäfts ausserhalb ihres Heimatlands betreiben, und der Kollaps solch einer Bank würde möglicherweise das EU-Finanzsystem gefährden. Andererseits könne die Ankündigung öffentlicher Rettungsaktionen Bankmanager zu verantwortungslosem Verhalten verleiten. Die Turbulenzen am US-Hypothekenmarkt hatten jüngst mit der IKB und der Sachsen LB bereits zwei deutsche Institute in Schieflage gebracht.


Finanzministerien, Zentralbanken und EU-Kommission beteiligt
Das Papier war laut «FTD» von einer Arbeitsgruppe mit Spitzenbeamten aus Finanzministerien, Zentralbanken und EU-Kommission ausgearbeitet worden. (awp/mc/gh)

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