Euro fällt auf neues Zweijahrestief unter 1,17 US-Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1697 (Donnerstag: 1,1762) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8549 (0,8502) Euro.


Dynamik der Kursverluste gesteigert
Die sehr positive Marktpsychologie für den US-Dollar könnte nach Einschätzung von Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank den Eurokurs bis auf 1,15 Dollar drücken. «Das Durchbrechen wichtiger Unterstützungsmarken habe die Dynamik der Kursverluste gesteigert.» Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA, die gegen den Dollar sprechen, seien vom Markt weitgehend ignoriert worden. Diese «irrationale Marktphase» könnte nach den Erfahrungen der Vergangenheit weiter anhalten, sagte Hellmeyer.


US-Leistungsbilanzdefizit zu Gunsten des Euro
«Das enorme Leistungsbilanzdefizit der USA dürfte allerdings in den nächsten Quartalen zu einer Trendwende am Devisenmarkt zu Gunsten des Euro führen», sagte Hellmeyer weiter. Die USA hätten derzeit offenbar kein Interesse an einem Abbau ihrer Defizite in der Leistungsbilanz und im Staatshaushalt. Die Koalitionsgespräche in Deutschland sowie die Unruhen in Frankreich haben laut Hellmeyer offenbar keinen nachhaltigen Einfluss auf den Devisenmarkt. Schliesslich habe der Dollar während der Krawalle in Paris und anderen französischen Städten auch zu anderen wichtigen Währungen an Wert gewonnen.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6731 (0,6729) britische Pfund, 138,11 (138,41) japanische Yen und 1,5381 (1,5393) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 466,75 (467,00) Dollar gefixt. (awp/mc/ab)

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