Euro fällt trotz schwacher US-Konjunkturdaten unter 1,40 Dollar

«Angesichts der alles dominierenden Finanzmarktkrise spielen Konjunkturdaten am Devisenmarkt derzeit keine Rolle», sagte Rainer Sartoris, Devisenexperte vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Der wichtigste Frühindikator der USA war deutlich stärker als erwartet eingebrochen und signalisiert laut Sartoris eine «tiefe Rezession» in der Industrie. Der Einkaufsmanager-Index ISM fiel von 49,9 Punkten auf 43,5 Zähler. Anlass zur Sorge sei vor allem der Unterindex für neue Aufträge, der besonders stark gefallen war. Die Auftragsentwicklung gibt einen recht zuverlässigen Hinweis auf die künftige Entwicklung.


Warten auf EZB-Zinsentscheid
«Der Dollar profitiert davon, dass am Markt eine Verabschiedung des Rettungspakets für den angeschlagenen Finanzsektor erwartet wird», sagte Sartoris. «Das Vorgehen der US-Politik wird überwiegend positiv bewertet.» Im Senat arbeiten Demokraten und Republikaner an einer Lösung, nachdem das Abgeordnetenhaus das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket am Montag überraschend abgeschmettert hatte. Die abwartende Haltung der EZB bei der Zinspolitik werde hingegen zunehmend negativ gesehen, sagte Sartoris. Die EZB wird am Donnerstag den Leitzins nach Einschätzung von Beobachtern nicht senken. Zum würden viele Amerikaner angesichts der grossen Unsicherheit Geld aus dem Ausland zurücktransferieren, was ebenfalls den Dollar stütze.


Referenzkurs auf 1,5818 Franken festgelegt
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79190 (0,79030) britische Pfund , 149,55 (150,47) japanische Yen und 1,5818 (1,5774) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 880,00 (884,50) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/32)

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