Euro fällt unter 1,36 Dollar – Konsolidierung, Daten helfen nicht

Von einer überraschend aufgehellten Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der Eurozone konnte der Euro nicht profitieren. «Europäische Konjunkturdaten müssen schon stark von den Erwartungen abweichen, um grössere Bewegungen an den Devisenmärkten auszulösen», sagte Devisenexperte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Zudem sei noch keine eindeutige Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes auszumachen. Das übergreifende Thema an den Märkten sei derzeit eher die seit Anfang März laufende deutliche Abwertung des Dollar, die sich nach der Entscheidung der US-Notenbank zum Ankauf von Staatsanleihen nochmals beschleunigt habe. «Das muss der Markt nun erst einmal verdauen», sagte Sartoris. Die aktuelle Bewegung des Eurokurses sei eine «klassische Konsolidierung».


EZB bereitet weitere Leitzinssenkung vor
«Derzeit wird die Gemeinschaftswährung von der Erwartung belastet, dass sich die EZB vom Aktionismus der übrigen Notenbanken anstecken lässt», fügten die Experten der HSH Nordbank hinzu. Eine weitere Leitzinssenkung sei bereits rethorisch vorbereitet worden. «Bei 1,00 Prozent dürfte das Ende des Zinssenkungszyklus aber erreicht sein.» Eine Absage an eine Nullzinspolitik in der Eurozone würde den Euro wieder stärken. Die Analysten der Commerzbank erwarten unterdessen, dass die Schwankungsanfälligkeit der Devisenmärkte noch eine Weile hoch bleiben wird.


Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,92060 (0,92945) britische Pfund , 132,68 (131,12) japanische Yen und 1,5267 (1,5301) Schweizer Franken festgesetzt. Die Feinunze Gold wurde in London mit 923,75 (949,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/30)

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