Eurokurs trotz gestiegenem US-Leistungsbilanzdefizit gefallen

Das auf einen neuen Rekordstand gestiegene Handelsbilanzdefizit der USA hat am Donnerstag den Euro nur kurzeitig steigen lassen, sagte Carsten Fritsch, Devisenexperte von der Commerzbank. Der Fehlbetrag hatte sich um 11,4 Prozent auf 66,1 Milliarden Dollar erhöht. Das Defizit ist aber laut Fritsch durch Sondereffekte nach oben verzerrt. Investoren hätten den zwischenzeitlich bis auf 1,1785 Dollar gestiegenen Kurs zu Gewinnmitnahmen genutzt.


Bequeme Erklärungsmuster
Fritsch erwartet, dass sich das Defizit in den kommenden Monaten bei 60 Milliarden Doller einpendeln wird. Einen nachhaltigen Abbau des Defizits sieht der Experte jedoch nicht. Der nominierte US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte zuletzt die hohe Sparquote in Europa und Japan für das hohe Defizit verantwortlich gemacht. Initiativen der USA zum Defizitabbau seien bei solchen «bequemen Erklärungsmuster» nicht zu erwarten.


Regierungsprogramm der grossen Koalition belastet
Belastend auf den Euro wirke sich das geplante Regierungsprogramm der grossen Koalition in Deutschland aus. Eine höhere Mehrwertsteuer in Deutschland und mögliche Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten künftig eine Konsumbelebung verhindern und so die Wachstumsaussichten für die Eurozone dämpfen.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6729 (0,6753) britische Pfund , 138,41 (137,68) japanische Yen und 1,5393 (1,5431) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 467,000 (462,550) gefixt. (awp/mc/ab)

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