Eurokurs wieder unter 1,20 Dollar – USA mit Rekord-Kapitalzufluss

Die USA haben im Oktober mit 106,8 Milliarden Dollar so viel ausländisches Kapital wie nie zuvor angelockt. «Das zeigt, dass Investoren hohes Vertrauen in die amerikanische Volkswirtschaft setzen», sagte Volkswirt Bastian Hepperle von der WestLB. Dies habe den Dollar gestützt. Die USA sind auf ausländisches Kapital angewiesen, um ihr riesiges Loch in der Leistungsbilanz zu stopfen. So wies die Handelsbilanz im Oktober ein Rekorddefizit von 68,9 Milliarden Dollar auf. Zweifel an der Finanzierbarkeit der US-Defizite hatten den Euro Ende vergangenen Jahres auf das Rekordniveau von knapp 1,37 Dollar steigen lassen.


Leitzinsdruck von US-Notenbank löst sich
Belastet wurde die US-Währung dagegen von der Entwicklung der Verbraucherpreise, die im November so stark zurückgingen wie zuletzt im Jahr 1949. «Das nimmt Druck von der US-Notenbank, ihren Leitzins deutlich zu erhöhen», sagte Hepperle. Wegen Inflationsrisiken hatte die Notenbank ihren Leitzins 13. Mal in Folge angehoben und damit den Zinsvorsprung zum Euroland kontinuierlich ausgebaut. Die höheren US-Zinsen locken Investoren an und stützen damit den Dollar. Hepperle rechnet mit dem absehbaren Ende der Zinserhöhungen in den USA mit einem schwächer werdenden Dollar. In der zweiten Jahreshälfte 2006 werde der Eurokurs auf 1,30 bis 1,35 Dollar steigen.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6767 (0,6783) britische Pfund , 139,28 (142,23) japanische Yen und 1,5420 (1,5421) Schweizer Franken fest. (awp/mc/ab)

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